Durch den Klimawandel sehen wir uns immer wieder mit Starkregen und überflutete Kellern konfrontiert. Aber auch Hitzeperioden und Trockenheit werden vermehrt eine Rolle spielen. Angesichts dieser Herausforderungen, dürfen wir nicht vergessen, dass wir auch Möglichkeiten haben um uns vor Hochwasser zu schützen und bei Hitze den Wasserverbrauch zu minimieren. Der nächste Hitzesommer könnte Trockenheit wieder zu einem Thema machen, deshalb gilt es jetzt an die Nutzung von Regenwasser zu denken. Regenwasser aufzufangen ist nicht nur eine Möglichkeit, die Wasserressourcen zu schonen, sondern auch eine Chance, die Haushaltskasse zu entlasten.
Während Hitzeperioden verbrauchen private Haushalte in Deutschland bis zu 60 Prozent mehr Trinkwasser als im Jahresdurchschnitt. Besonders Engpässe sind in den Spitzenzeiten zwischen 17 und 22 Uhr zu verzeichnen, wenn viele Gärten bewässert werden. Die Situation könnte sich jedoch deutlich entspannen, wenn mehr Regenwasser aus Regentonnen oder Zisternen genutzt würde. Und das ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich:
Durch die Nutzung von Regenwasser kann ein Vier-Personen-Haushalt im Durchschnitt 60 Kubikmeter Trinkwasser und damit rund 600 Euro pro Jahr einsparen.
Geld sparen mit einer Regentonne oder einem großen Wassertank
Kleine Regenwassertonnen sind eine praktische und kostengünstige Option für Haushalte, die mit begrenztem Platzangebot arbeiten oder ein bescheidenes Budget haben. Diese Tonnen sind oft in verschiedenen Größen erhältlich, von kompakten Modellen mit einem Fassungsvermögen von 100 Litern bis hin zu etwas größeren Varianten mit bis zu 500 Litern. Die Preise für diese kleinen Regenwassertonnen variieren je nach Größe, Material und Hersteller, können jedoch oft schon ab etwa 50 Euro erworben werden. Trotz ihrer geringeren Kapazität bieten sie immer noch eine effektive Möglichkeit, Regenwasser zu sammeln und für die Bewässerung von Pflanzen im Garten oder auf dem Balkon zu nutzen.
Unabgedeckte Regentonnen können zu einem Risiko für Tiere und kleine Kinder werden, die versehentlich hineinfallen und ertrinken könnten. Daher ist es ratsam, die Regentonne stets abzudecken, um solche Unfälle zu verhindern.
Die Anschaffung einer großen Regentonne bewegt sich im dreistelligen Bereich und hängt vom Fassungsvermögen – bis zu 2.000 Liter – sowie von der Ausstattung und Optik ab. Soll das gesammelte Regenwasser nicht nur zum Gießen von Blumen und Beeten, sondern auch zum Putzen und Waschen genutzt werden, ist eine Regenwassernutzungsanlage mit Filtersystem, Rohrleitung und Pumpe die ideale Lösung. Eine Zisterne, ein unterirdischer Tank, aus dem man das ganze Jahr über schöpfen kann, kostet zwischen 2.500 und 5.000 Euro. Fragen Sie bei Ihrer Kommune nach, einige fördern die Maßnahme mit bis zu 2.000 Euro.
Firmen können ebenfalls von der Nutzung von Regenwasser auf ihren Firmengeländen profitieren.
Eine kleine Regentonne reicht für die Wasserversorgung eines Unternehmens nicht mehr aus. Doch durch die Installation von Regenwassersammelsystemen können Unternehmen nicht nur ihre ökologische Verantwortung demonstrieren, sondern auch Kosten senken und Ressourcen schonen. Regenwasser kann beispielsweise für die Bewässerung von Grünflächen, die Reinigung von Fahrzeugen oder sogar für sanitäre Zwecke wie Toilettenspülungen verwendet werden. Dies reduziert nicht nur den Bedarf an kostspieligem Trinkwasser, sondern kann auch dazu beitragen, die Auswirkungen von Starkregenereignissen auf das Firmengelände zu minimieren, indem das Regenwasser kontrolliert gesammelt und genutzt wird. Durch die Implementierung solcher Maßnahmen können Unternehmen nicht nur Kosten sparen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Wassermanagement leisten und ihr Umweltengagement stärken.
Mehr Informationen zur Regenwassernutzung findest du hier
Bayerisches Landesamt für Umwelt: https://www.lfu.bayern.de/wasser/umgang_mit_niederschlagswasser/regenwassernutzung/index.htm
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Von Karl-Heinz Böse
photocredits Titelbild: timltv – Freepik.com
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