Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und hat tiefgreifende Auswirkungen auf viele Bereiche unseres Lebens – auch auf unsere Gärten. Durch extremere Wetterbedingungen, unvorhersehbare Regenfälle und längere Dürreperioden sind traditionelle Gartenmethoden oft nicht mehr ausreichend. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, um deinen Garten an die klimatischen Veränderungen anzupassen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Garten-Klimaschutz zu leisten.
1. Wassermanagement optimieren
Eine der größten Herausforderungen im Klimawandel ist die Wasserknappheit. Um deinen Garten dennoch in voller Pracht zu halten, solltest du effiziente Bewässerungssysteme einrichten. Tropfbewässerung und Regenwassersammelsysteme sind hierbei besonders effektiv. Gieße deine Pflanzen gezielt und in den frühen Morgenstunden. Am besten gießt du an der Pflanzenbasis lokal auf den Boden und formst um Setzlinge kleine Mulden, damit das Wasser direkt bei der Pflanze ankommt. Es ist besser, alle paar Tage durchdringend und intensiv zu gießen, sodass das Wasser bis zu den Wurzeln durchdringen kann, anstatt jeden Tag nur ein bisschen.
2. Automatische Bewässerungssysteme
Installiere automatische Bewässerungssysteme, um die Bewässerung zu optimieren und Wasser effizienter zu nutzen. Diese Systeme können so eingestellt werden, dass sie in den frühen Morgenstunden gießen und die Pflanzenbasis direkt bewässern.
3. Bodengesundheit fördern
Ein gesunder Boden ist das Fundament eines widerstandsfähigen Gartens. Kompostiere organische Abfälle und verwende diese als natürlichen Dünger, um die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen. Ein hoher Humusanteil im Boden ist besonders wichtig, da Humus die Wasserspeicherfähigkeit erhöht und den Boden vor Erosion schützt. Zudem ist Humus ein großer Kohlenstoffspeicher, der zur Reduzierung von CO₂ in der Atmosphäre beiträgt.
4. Klimaresistente Pflanzen wählen
Garten Klimaschutz bedeutet auch auf Pflanzen zu setzen, die gut an extreme Wetterbedingungen angepasst sind. Einheimische Pflanzenarten sind in der Regel widerstandsfähiger gegen lokale Klimaextreme und benötigen weniger Pflege. Auch trockenheitsresistente Pflanzen wie Lavendel, Thymian und Rosmarin sind ideal für heiße Sommer. Exotische Pflanzen wie Artischocken, Melonen und Feigenbäume können inzwischen in vielen Regionen überwintern.
5. Biodiversität fördern
Eine hohe Pflanzenvielfalt im Garten trägt zur Stabilität des Ökosystems bei und macht den Garten widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten. Pflanze verschiedene Arten von Bäumen, Sträuchern und Blumen, um ein gesundes und ausgeglichenes Umfeld zu schaffen. Bevorzuge heimische Arten wie die Färberkamille, Salbeiarten, Karthäusernelke, Kugeldisteln und Mannstreu, da sie besser zur lokalen Fauna passen und unsere Insekten oft auf diese Pflanzen angewiesen sind.
Englischer Rasen ist out. Dafür dürfen Löwenzahn, Scharfgarbe, Klee und andere Blüten einziehen, um für den Bienenschutz zu sorgen.
6. Schatten und Windschutz schaffen
Schütze deinen Garten vor extremen Wetterbedingungen, indem du natürliche Barrieren wie Hecken oder Bäume pflanzt. Diese können sowohl als Windschutz als auch als Schattenspender dienen und so die Temperatur in deinem Garten regulieren.
7. Nachhaltige Gartenmethoden anwenden
Vermeide den Einsatz von chemischen Düngemitteln und Pestiziden, die dem Boden und der Umwelt schaden können. Setze stattdessen auf biologische Methoden zur Schädlingsbekämpfung und natürlichen Dünger. Dies fördert ein gesundes Gartenökosystem und schützt die Umwelt. Schneckenkorn sollte vermieden werden, da es für Haustiere und Kinder giftig sein kann und auch nützliche Schneckenarten wie die Weinbergschnecke tötet. Fördere stattdessen natürliche Feinde der Schädlinge.
Die Weinbergschnecke steht unter Naturschutz und sollte nicht getötet werden.
8. Urban Gardening und vertikale Gärten nutzen
Wenn der Platz begrenzt ist, bieten urbane Gartenmethoden wie vertikale Gärten und Dachgärten eine hervorragende Möglichkeit, grüne Oasen in städtischen Gebieten zu schaffen. Diese Methoden helfen, die Luftqualität zu verbessern und städtische Wärmeinseln zu reduzieren.
9. Rasenpflege überdenken
Für einen verbesserten Garten Klimaschutz ist der klassische englische Rasen ungeeignet. Besser ist ein Kräuterrasen, der auch von selbst kommt, wenn man seltener mäht und das Düngen weglässt. Kräuter wie Klee, Gänseblümchen und Spitzwegerich sind pflegeleichter und widerstandsfähiger. Mähe seltener, um die Artenvielfalt zu fördern und den Pflanzen die Möglichkeit zu geben, sich besser auszubreiten.
10. Ressourcen schonen
Nutze torffreie Pflanzenerde und vermeide den Kauf von Gartenmöbeln aus Tropenholz. Bevorzuge heimische Holzarten und recycelte Materialien. Größere Gartengeräte solltest du lieber leihen oder mit Nachbarn teilen, anstatt sie zu kaufen.
11. Zwischenfrüchte und Bodenbedeckung
Pflanze Zwischenfrüchte wie Hülsenfrüchte, die den Boden mit Nährstoffen anreichern und ihn vor Erosion schützen. Hülsenfrüchte können Stickstoff aus der Luft aufnehmen und im Boden speichern, was besonders vorteilhaft ist. Ackerbohnen und Winterwicke sind hierfür geeignete Pflanzen.
Fazit
Die Anpassung deines Gartens an die klimatischen Veränderungen ist nicht nur notwendig, sondern bietet auch die Chance, nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gärtnern. Indem du Wassermanagement, Bodengesundheit, Pflanzenwahl, Biodiversität, Schutzmaßnahmen und nachhaltige Methoden berücksichtigst, kannst du deinen Garten fit für die Zukunft machen. Gemeinsam können wir einen positiven Beitrag zur Umwelt leisten und unsere Gärten als wertvolle Oasen in der Klimakrise erhalten.
Quellenangaben
Umweltinstitut München Webinar: Garten in der Klimakrise