Intimpflege – goodbye gereizte Haut!


PortionenZubereitungszeitLevel
125 ml = ca. 25 Anwendungen5 Min.Sehr einfach

Auf der Suche nach einer passenden Intimpflege für eine Klientin mit Lichen Sclerosus – eine Autoimmunerkrankung im Intimbereich – stieß ich auf einen Artikel in der Zeitschrift „Frauenarzt“ (2016 Nr. 1). Darin berichtet die Fachärztin für Frauenheilkunde und Naturheilverfahren Dr. med. Christa Goecke über gute Erfolge mit Mandelöl, das sie je nach Patientin mit unterschiedlichen ätherischen Ölen mischt.

Nicht nur Menschen mit Lichen Sclerosus haben mit empfindlicher Haut im Intimbereich zu kämpfen. Viele von uns Frauen kennen Rötungen, Reizungen oder Risse in der Vulvahaut. Ich sage hier absichtlich nicht Scheide, weil dieser Begriff ursprünglich für das Verstauen von Schwertern verwendet wurde, unsere wunderschöne Vagina ist kein Behälter für scharfe Waffen. Ich denke auch das Wort Schamlippen gehört ins Museum, denn hier gibt es nichts zu schämen oder zu verstecken. So kannst du die weiblichen Geschlechtsteile bewertungsfrei benennen:

Intimpflege für jede Frau
Foto: Pikisuperstar – Freepik

Das sind die medizinischen Begriffe für die weiblichen Geschlechtsorgane:

  • Vagina = beschreibt die inneren Geschlechtsorgane (inkl. Muskelschlauch, Muttermund, Eileiter, Eierstöcke sowie die Gebärmutter)
  • Vulva = beschreibt die äußeren Geschlächtsorgane (inkl. Klitoris, Venushügel, äußeren sowie inneren Schamlippen Vulvalippen und den Bartholin-Drüsen)

Wir alle wünschen uns eine zarte, geschmeidige, dehnungsfähige Haut – deswegen war es mir wichtig dieses Rezept öffentlich zu teilen und dadurch vielleicht mehr Menschen mit Hautproblemen im Intimbereich zu erreichen.

Vulven sehen alle unterschiedlich aus, es gibt hier kein falsch oder richtig.

gereizte Haut im Intimbereich
Foto: Innamarchenko – Freepik

Zuerst testete ich das Intimpflegeöl an mir selbst, bevor ich es an meine Klientin weitergeben wollte.

Das untenstehende Rezept ist meine persönliche Mischung, die ich in Anlehnung an den Artikel der Fachärztin für mich selbst entwickelt habe. Vielleicht tut dir diese Mischung auch gut oder du darfst noch ein bisschen ausprobieren, was die ätherischen Öle angeht. Als Basis dient immer das Mandelöl, welches durch Kaltpressung aus Mandelkernen gewonnen wird. Pflanzenöle eignen sich wegen ihrer Ähnlichkeit zum menschlichen Hautfett gut als Intimpflege.


Wichtig: Ich kann zum Thema Hautpflege/Intimpflege keine medizinischen Empfehlungen für dich persönlich aussprechen, bitte wende dich bei Hautproblemen im Intimbereich unbedingt an deinen Gynäkologen / deine Gynäkologin.


Naturheilverfahren sind in vielen Gynäkologie-Praxen noch nicht angekommen oder werden belächelt. Deswegen ist es mir so wichtig zu teilen, was mir persönlich und meinen Klientinnen geholfen hat. Von Männern habe ich noch keine Erfahrungsberichte erhalten. Ich würde mich freuen, wenn sich hier vielleicht jemand findet, der das ausprobieren möchte und mir dann sein Fazit schreibt 🙂

So mischte ich meine persönliche Intimpflege

Zuerst recherchierte ich alle ätherischen Öle, die sich für die Intimpflege eignen könnten. Danach ging ich meiner Nase nach und landete bei einem blumigen, sowie einem holzigen Duft. Beide Öle beschreibe ich weiter unten im Detail. Nur so viel: Wenn du gerne eine Yoni* haben möchtest die nach Chanel No. 5 riecht, dann solltest du es mit dem Duft YlangYlang versuchen. 😉

*Yoni = Sanskrit für das weibliche Geschlechtsteil, wird auch mit „heiliger Ort“ übersetzt.

Gehe bei der Auswahl der ätherischen Öle deiner Nase nach

Weitere ätherische Öle die sich wegen ihrer Eigenschaften für deine Intimpflege eignen könnten sind: Sandelholz, Rose, Palmarosa, Rosengeranie, Lavendel uvm. Unsere Nase ist der beste Ratgeber! Deswegen rieche bitte vor dem Anmischen an einem Öl und entscheide ob der Duft für dich persönlich angenehm ist. Auch ein Hauttest auf einer robusten Hautstelle kann dir Aufschluss darüber geben, ob eine Allergie auf ein bestimmtes ätherisches Öl besteht. Natürlich sind auch die Eigenschaften des ätherischen Öls wichtig, darauf gehe ich am Ende des Artikels näher ein.

Die Qualität des Trägeröls und der ätherischen Öle sind entscheidend für die Entstehung eines angenehmen Hautgefühls

Achte beim Kauf von ätherischen Ölen auf eine natürliche Herkunft ohne Zusatzstoffe. Ich beziehe meine Öle immer über DoTerra*. Wende dich gerne an mich, wenn du hier Beratung möchtest.

Zutaten Intimpflegeöl

125 mlMandelöl, kaltgepresst.
10 Tropfenätherisches Öl YlangYlang
10 Tropfenätherische Öl Copaiba

Zubehör

  • Pumpspender oder Pipettenflasche aus Glas mit einer Mindestfüllmenge von 125 ml, Braun- oder Violettglas schützt vor Lichteinstrahlung. Ein Pumpspender aus BPA-freiem Plastik ist auch denkbar, der kann im Bad herunterfallen ohne Scherben zu hinterlassen.
  • Trichter, um die Flasche zu befüllen.
  • Heißes Wasser zur Desinfektion der Utensilien.
Intimpflege mit Mandelöl
Foto: Ikrolevetc – Freepik

Anleitung für dein Intimpflegeöl

  1. Desinfiziere den Pumpspender und den Trichter mit heißem Wasser.
  2. Nimm den Pumpapparat ab und gib den Trichter in die geöffnete Flasche.
  3. Fülle das Mandelöl und die ätherischen Öle über den Trichter ein.
  4. Lagere dein Intimpflegeöl nach Anbruch kühl und gut verschlossen.
Foto: Sandra Strixner

Anwendung des Intimpflegeöls

  • Ich wende Intimpflege grundsätzlich nur im äußeren Bereich – sprich auf der Vulvahaut und am Damm an.
  • Bei Wunden und Reizungen hat sich bei mir eine Anwendung nach jedem Toilettengang und Duschvorgang bewährt.
  • Sobald Wunden abgeheilt sind, nehme ich das Intimpflegeöl nur noch einmal am Tag. Du kannst das Eincremen in deine Badezimmerroutine einbauen, z.B. direkt nach der Morgendusche oder kurz vor dem Schlafengehen.

Das Intimpflegeöl kannst du natürlich auch für eine Massage einsetzen oder auf anderen gereizten Hautstellen austesten. Vorsicht: Öle vertragen sich nicht gut mit Kondomen, das sollte beim Liebesspiel bedacht werden.

Die Inhaltsstoffe dieser Intimpflege

Mandelöl  (Prunus amygdalus dulcis)

Kaltgepresstes Mandelöl eignet sich sehr gut zur Hautpflege
Foto: Jcomp – Freepik

Mandelöl zieht tief in die Haut ein und gilt auch für sensible Haut als geeignet. Es hat einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren, wie Omega-6 und Omega-9, diese wirken unteranderem feuchtigkeitsspendend. Das enthaltene Vitamin E wirkt antioxidant und kann so freie Radikale abwehren. Vitamin A, Vitamin B und Vitamin D sowie die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Calcium wirken sich ebenfalls gut auf den Zellstoffwechsel der Haut aus.

Ätherisches Öl „YlangYlang“ (Cananga odorata)

YlangYlang kann in der Intimpflege eingesetzt werden.
Foto: User22978605 – Freepik

Das ätherische Öl YlangYlang wird aus den sternförmigen Blüten des tropischen Ylang-Ylang-Baumes gewonnen. Es hat ein reichhaltiges und blumiges Aroma, weshalb es oft in luxuriösen Parfüms, Haar – und Hautpflegeprodukten vorkommt, z.b. in Chanel No. 5. Es wirkt unteranderem beruhigend und stimmungsaufhellend, da es die Ausschüttung von Endorphin und Serotonin im Gehirn stimuliert.

Inhaltsstoffe:

  • Linalool
  • Geranylacetat
  • P-Kresmethylether
  • Benylacetat
  • Methylbenzoat

In Studien wurden folgende Eigenschaften des ätherischen Öls YlangYlang festgestellt:

  • antimikrobiell
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • antioxidativ
  • krampflösend

YlangYlang kann Bakterien und Pilze abwehren, die oft an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind. Zudem spendet das Öl trockener Haut intensive Feuchtigkeit.

Ätherisches Öl „Copaiba“ auch Kopaiva genannt. (Copaifera reticulata, officinalis, coriacea und langsdorffii)

Kopaiva-Öl wird häufig in Kosmetikprodukten wie Seifen, Cremes, Lotionen und Parfüms verwendet, da es eine wundheilende Wirkung auf die Haut hat. Es stammt von einem duftenden Tropenbaum aus Südamerika. Den Duft würde ich als holzig und erdend beschreiben. Von den brasilianischen Ureinwohnern wurde es seit jeher für traditionelle Gesundheitsrituale verwendet.

In Studien wurden folgende Eigenschaften des ätherischen Öls Copaiba festgestellt:

  • antibakteriell
  • antimykotisch
  • entzündungshemmend
  • antioxidant
  • feuchtigkeitsspendend
  • meistens auch bei empfindlicher Haut geeignet

Wichtiger Hinweis:
Ätherische Öle sind – genauso wie Lebensmittel – Naturprodukte. Deshalb können auch hier, je nach Person, Hautreizungen oder Allergien auftreten. Teste ein ätherisches Öl an einer robusten Hautstelle und warte einige Minuten ab, ob eine Hautreizung entsteht.



Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.


Quellenangaben:

  • Lichen Sclerosus ohne Kortison behandeln – Link zum Artikel (Zeitschrift Frauenarzt 2016 Nr.1)

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Photocredits Titelbild: Newnsd18 – Freepik