Das Buch „Freiheit für alle*“, vom deutsche Philosophen Richard David Precht, beschäftigt sich mit der Frage, wie Freiheit und Gleichheit in einer modernen Gesellschaft miteinander vereinbart werden können. Was passiert mit unserer Leistungsgesellschaft in einer Zeit in der die Sinnsuche auch in der Arbeitswelt angekommen ist? Hier erhältst du einen kleinen Einblick in das Buch „Freiheit für alle“ in meinen Worten zusammengefasst.
Was bedeutet Freiheit?
Für jeden bedeutet Freiheit wohl etwas anderes. Einige Antworten darauf mögen so klingen: Reisen, gutes Essen, wenig bis gar nicht arbeiten zu müssen, Kunst und Kultur genießen.
Meine persönliche Antwort sieht so aus: Ein Dach über dem Kopf haben und sich trotzdem gerne mal dazu entscheiden unter dem Sternenhimmel zu schlafen. Die für mich beste medizinische Versorgung auswählen zu dürfen. Die Nacht durchtanzen und morgens ausschlafen zu können. Keine Zwangsheirat oder Zweckgemeinschaft einzugehen, sondern mich auch als Single-Frau gut alleine versorgen zu können. Das ist für mich Freiheit. Sich kaputt arbeiten gehört sicher nicht dazu. Was ist für dich Freiheit?
In seinem Neuen Buch „Freiheit für alle“ beschreibt der Autor und Philosoph Richard David Precht wie die technologische Revolution unsere Arbeitswelt nachhaltig verändern wird. Könnte es sogar eine gerechtere und freiere Arbeitswelt werden?
Ist Freiheit für alle möglich?
Precht argumentiert, dass die Freiheit des Einzelnen unverzichtbar ist, aber dass sie in Einklang mit der Gleichheit aller Menschen gebracht werden muss. Dabei geht er auf verschiedene Themen ein, wie zum Beispiel die politische Teilhabe, die ökonomische Gerechtigkeit und die digitale Transformation.
Wie können wir freier und glücklicher arbeiten?
Precht plädiert in seinem Buch für eine Umgestaltung der Gesellschaft, die auf mehr Solidarität und Gemeinschaftssinn ausgerichtet ist. Dabei stellt er auch die Frage, welche Rolle die Digitalisierung in diesem Prozess spielt und wie sie genutzt werden kann, um eine gerechtere und freiere Gesellschaft zu schaffen.
Die alte Arbeitswelt
Die fünfziger Jahre waren geprägt von einer 6 Tage Woche und langen Arbeitszeiten. Die soziale Marktwirtschaft sollte die Armut ausrotten. Deutsche Tüchtigkeit versprach Wohlstand für alle. Der Traum war: Es ist genug für alle da! Du musst es dir nur verdienen! Das Geld, der Status, das Auto und ein Eigenheim waren uns sehr wichtig.
Die letzten Jahrzehnte waren von ständigem Wettbewerb und dem Ziel des unendlichen Wachstums geprägt. Doch mittlerweile bekommen wir schmerzhaft zu spüren, das Ressourcen nicht unendlich sind und damit auch das Wachstum einer Firma – oder Nation – nicht bis ins Unendliche skalierbar ist.
Die Kosten für die Ausbeutung des Planeten tragen die zukünftigen Generationen. Wenn wir jetzt nicht anders handeln, werden es unsere Kinder schwer haben überhaupt Trinkwasser oder Nahrung zu finden.
Die neue Arbeitswelt
Heute spüren wir einen Wandel und Veränderung in unserem Denken und Handeln. Spätestens seit der Covid-19 Pandemie kennen viele von uns die Annehmlichkeiten der Remotearbeit. Firmen müssen heute mehr bieten, um gute Arbeitskräfte auch zu halten: Überstundenausgleich, ständige Weiterbildung, kostenloses Essen, eine Mitgliedschaft im Gym oder eine Fahrkarte zur Arbeitsstelle. Endlose Arbeitstage und Raubbau an der Natur sind definitiv out (nur leider noch nicht vorbei).
Wohlstand bedeutet heute mehr als früher: Wir wollen mentale Gesundheit, kulturelle Teilhabe, einen gesunden Körper, eine intakte Umwelt und unsere Sinnbedürfnisse erfüllt sehen. Wir haben erkannt ökonomischen Wohlstand gibt es nicht mehr zu jedem Preis.
Die Sinnsuche in der Arbeit
Warum und wozu arbeite ich was ich arbeite? Schon im Artikel über die 9 Ursachen für Depressionen, war ein wichtiger Punkt für psychische Gesundheit eine sinnhaften Arbeit nachzugehen.
Die neue Arbeitswelt was bringt die Zukunft?
Die Industrienationen sind momentan noch eher verschreckt von den Sinnsuchern und Freiheitsmenschen. Das sogenannte New-Work ist noch lange nicht überall umgesetzt.
Im 21 Jhd. träumen die Menschen von: Gesundheit. Sicherheit. Geborgenheit.
Viele Routineaufgaben werden in Zukunft durch Maschinen ausgeführt werden. Auch viele körperliche Tätigkeiten wie das Führen von Maschinen wird wegfallen. In Zukunft könnte es vollautomatisierte Fabriken geben. Datenerhebung und Datenverarbeitung könnten ebenfalls von Maschinen ausgeführt werden. Wird es noch Kellner:innen, Lastwagenfahrer:innen oder Sachbearbeiter:innen geben?
Bisher hat Technologie die Masse der Lohnarbeit kaum verändert, aber in Zukunft wird das wohl anders sein. Maschinelles Lernen, KI, Automatisierung all das wird unsere zukünftige Arbeitswelt verändern.
Bereits jetzt werden viele Bankfilialen geschlossen, online Banking funktioniert schließlich auch gut. Wenn viele Jobs für Bankmitarbeiter jetzt schon wegfallen, wen wird es als nächstes treffen? Reiseverkehrskaufleute, Putzkräfte oder Taxifahrer:innen? Wieviele Menschen werden bald ohne Lohnarbeit sein? Wird es eine Massenarbeitslosigkeit geben oder werden genauso viele neue Jobs entstehen?
170 Berufe listet die Oxford Studie auf die zu 90% Wahrscheinlichkeit von Automatisierung betroffen sein werden, darunter Banksachbearbeiter, Versicherungsvertreter, Schiedsrichter:innen, Uhrmacher:innen, Kreditberater, Buchhalter:innen, Makler:innen, ja sogar Models sollen betroffen sein.
Die Studie „Folgen der Automatisierung für den deutschen Arbeitsmarkt“ vom Economic Research Department der ING DiBa (2015) kommt zu dem Schluss dass 59% der bei uns bestehenden Arbeitsplätze durch Automatisierung gefährdet sind.
Einige Faktoren für den schnellen Wandel in der Arbeitswelt:
- Ausbreitung des E-commerce auf Kosten des stationären Handels
- Automatisierung der Produktion
- Automatisierung der Verfahren in der Logistik und der Industrie
- Erhöhter Einsatz von Ki-Anwendungen
Welche Fähigkeiten brauchst du für die Jobs der Zukunft?
Für Berufe, bei denen es um Kreativität und soziale Kompetenz geht, sehen die Experten kaum Automatisierungsmöglichkeiten. Deswegen sind solche Berufe als eher „sicher“ einzustufen. Beispiele hierfür sind zum Beispiel: Krankenpfleger, Altenpfleger, Frisöre, Produktdesigner, Maler und viele andere Handwerksberufe.
Also keine Sorge, wir brauchen in Zukunft nicht nur Techniker die neue Roboter und Algorithmen entwickeln. Sondern auch Pfleger:innen, Kindergärtner:innen, Erzieher:innen, Lehrer:innen, Sozialpädagog:innen, Chirurg:innen, Ernährungsberater:innen usw.
Buchempfehlung
Wie können wir eine hohe Arbeitslosigkeit und eine Verarmung der Mittelschicht verhindern?
Die Welt wird sich weiterdrehen und verändern, nur mit Weiterbildungen und Flexibilität können wir diesen Veränderungen entgegentreten. Ja, es werden Jobs wegfallen, dafür werden aber auch neue Jobs entstehen.
Ich wünsche dir viel Vergnügen und tolle Einsichten durch das Buch „Freiheit für alle*“. Der Link führt zu einem fairen online Buchhandel.
Sandra Strixner
ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.
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