Selbstfindung – Einladung zum Rendezvous mit Dir selbst


Selbstfindung der anderen Art

Ich kenne mein ICH am besten! Meinst Du das wirklich? Wie gut kennst Du Dich? Hand aufs Herz und ganz ehrlich? Kannst Du aus dem Stegreif bejahen, dass Du Dich selbst gut kennst? Oder Dich gar AM BESTEN kennst? So richtig in- und auswendig? Falls Du all meine Fragen mit einem klaren JA beantworten kannst, dann gratuliere ich Dir herzlich. Wirklich. Denn viele von uns kennen sich selbst gerade in der heutigen Zeit nur noch flüchtig bis gar nicht, obwohl das Sich-selbst-finden als dauerhaftes Tool immer mehr Einsatz findet. Mir ist durchaus bewusst, dass dies eine kühne und gewagte Behauptung ist. Und doch ist sie wahr und sogar belegbar.

Falls Du Dich nun fragst, wer ich überhaupt bin, so möchte ich mich ganz kurz hier vorstellen. Ich höre meist auf den Namen Cecilia und bin größtenteils Asiatin mit spanischem Einschlag. Mitte 2018 war ich der Meinung, mich von oben bis unten, von vorne bis hinten, vor allem jedoch von innen nach außen verändern zu wollen und tauchte völlig fachfremd ins Gesundheitswesen ein. Die Verwirklichung meines ursprünglichen Kindheitstraumes, Medizinerin zu werden, fand ich mit Anfang 40 nicht mehr zeitgemäß. Darum klickte ich mich auf gut Glück ins Thema Körpertherapie und landete beim zweiten Mausklick in einem Seminarhaus für Rebalancing Körperarbeit nach Osho. Ich fand bereits die erste telefonische Beschreibung der dreijährigen Ausbildung überzeugend und keine zwei Monate später machte ich mich das erste Mal auf den Weg zum ersten mehrtägigen Seminarblock. Seitdem habe ich mich der Körperarbeit verschrieben und bildete mich parallel zur Rebalancing Ausbildung in verschiedenen Körpertherapieformen fort.

Autorin Cecilia Batzler spricht über Selbstfindung in diesem Artikel.
Foto: Cecilia Batzler

Du fragst Dich, warum ich all das mitten im Leben auf mich nahm? Zum einen erlebte ich am eigenen Körper eine unbeschreibliche Verwandlung und zum anderen packte mich die Arbeit am Menschen wie noch keine andere Tätigkeit zuvor. So wurde ich Schritt für Schritt eine leidenschaftliche Körpertherapeutin und Mutter meiner selbstentwickelten Holistic Healing Therapie. Holistic Healing integriert die heilerische Fähigkeit in die Grundlehrinhalte, die sich aus dem manuellen, psychotherapeutischen und energetischen Bereich zusammensetzen. Heraus kommt ein individuelles Ganzes, das weitergetragen werden darf. Inzwischen bin ich auch als Mentorin auf dem besten Weg, einen Raum für Öffnung zu schaffen, wo sich Frauen mit ihren heilerischen Fähigkeiten willkommen und getragen fühlen. Ein Raum, wo sie über Körperarbeit ihre eigenen intuitiven Fähigkeiten entfachen, um eine eigene Praxis zu eröffnen.

Doch nun genug von mir! Hier in diesem Artikel geht es schließlich um Dich und darum, wie gut Du Dich tatsächlich eigens kennst. Ich behauptete weiter oben im Text, dass sich heutzutage nur noch wenige Menschen wirklich selbst kennen. Belegen kann ich diese Aussage durch meine eigene Praxisarbeit. Immer mehr Klienten haben keinen wirklichen Bezug mehr zu ihrer eigenen Person. Natürlich ist es nicht so, dass sie nicht mehr wissen, wer sie sind. Am Ende meiner Anamnese, wenn die ersten Seiten mit den gängigen und typischen Fragen ausgefüllt sind, wage ich mich einen ersten Schritt vor, um mein Gegenüber kennenzulernen. Meist eröffne ich mit den Worten: „Darf ich Dich noch etwas fragen?“ Und die Antwort lautet in der Regel JA. Ich frage nur mit den drei Worten „Wer bist Du?“. Die Reaktion ist oft eine Form von Verwirrung. Erstens, weil keiner mit einer solch markanten Frage rechnet und zweitens, weil er oder sie davon ausgeht, dass das bekannt ist. Da die Frage zur Anamnese und damit zum ersten Kennenlernen gehört, lasse ich nicht locker und stelle die Frage ein zweites Mal. Genannt wird der Name. Genannt wird der Vorname. Genannt wird der Wohnort. Genannt wird der Familienstatus. Genannt wird der Beruf. Und so weiter und so fort, als ob ich nach einem Lebenslauf gefragt hätte. Es geht mir absolut nicht um einen Lebenslauf und auch nicht um all die Identitäten, die ein jeder von uns sich im Laufe des Lebens angeeignet hat. Das Genannte trifft für den Augenblick natürlich zu. Der Name. Der Vorname. Der Wohnort. Der Familienstatus. Der Beruf. Das ist alles durchaus korrekt. Doch ist das noch lange nicht alles, was den Menschen ausmacht.

Wer bin ich? Selbstfindung ist wichtig um bessere Entscheidungen treffen zu können.
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Tatsächlich ist das nur ein kleiner Teil dessen, was in ihm steckt, doch sehen die meisten den wichtigsten Teil von sich gar nicht mehr. Sie sind es inzwischen gewohnt, ihre angeeigneten Identitäten zu leben und sich damit zu identifizieren, dass sie vergessen zu haben scheinen, wer sie in Wirklichkeit sind. Was sie besonders macht. Was sie von den Menschen in ihrem Umfeld unterscheidet. Eben wer sie wirklich sind. Der Selbsterkennung wird viel zu oft die Selbstfindung vorangestellt, was meiner Meinung nach von der Reihenfolge her nicht sinnig ist. Denn wie kann ich mich mit meinem wahren ICH finden, wenn ich mich mit meinem aktuellen Sein nicht einmal kenne? Verstehst Du, was ich meine? Wüsstest DU denn, wer Du bist?

Magst Du Dich?

Wenn Du Glück hast, findest Du nach intensivem Fragen tatsächlich Deine eigene Antwort auf die provokante Frage „Wer bist Du?“. Doch damit hast Du nur einen Teil Deines Selbst gefunden und bist noch lange nicht am Endziel. Ich stelle meine direkte Frage an Dich, ob Du Dich selbst magst, erst einmal zurück und frage mich stattdessen selbst, ob ich mich mag. Inzwischen kann ich aus tiefstem Herzen sagen, dass ich mich selbst mag. Wirklich mag. Das war nicht immer so.

Wegschauen hilft nichts. Selbstfindung gehört zum Leben dazu.
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Wenn ich ehrlich bin, mochte ich mich ganz lange überhaupt nicht. Ich mochte meine Figur nicht. Ich mochte meine Liebe zum guten Essen nicht. Ich mochte meine Neigung zum Dickwerden und Dicksein nicht. Ich mochte mein Anderssein nicht. Ich mochte mein Leben nicht. Ich mochte überhaupt nichts, was mit mir zu tun hatte und haderte sowohl mit meinen Eltern, mit meinen Ahnen, ja sogar mit meinem Schöpfer, warum ich so bin, wie ich bin. Wie viele andere Menschen durchlief ich durch die Nicht-Akzeptanz meines Selbst unzählige Versuche, mich zu verändern und damit zu verwandeln. Vielleicht kennst auch Du all die Dinge, mit denen ich mich abstrampelte, um endlich zu transformieren, damit aus der ungeliebten Raupe schlussendlich DER Schmetterling wurde, den ich sein wollte. Es ist wohl unnötig, mich in langen Beschreibungen zu verlieren, dass die von mir angestrebte Veränderung nicht eintrat. Ich war und blieb mein ICH in meiner Essenz und erkannte erst nach sehr vielen Enttäuschungen und Rückschlägen, dass ich mich an sich nicht zu tausend Prozent zu verwandeln vermag. Eine Zeitlang lebten mein ICH und ich vor uns her, mit dem Wissen, dass wir in der Form miteinander verbunden sind und auch wohl verbunden bleiben. Die Frage „Wer bist Du?“ kannte ich aus verschiedenen Seminarrunden und ist ein beliebtes Kennenlernwerkzeug, um aus der Reserve zu locken bzw. geeignet, um in Partnerübungen den Fokus auf sich selbst zu lenken. Ist Dir jemals aufgefallen, dass sich die wenigsten Menschen gerne mit sich selbst beschäftigen? Jene Menschen mal nicht mitgerechnet, die von Natur aus nur sich und ihr Selbst kennen. Es geht um Menschen wie Dich oder mich. Sich mit sich selbst zu beschäftigen, fällt vielen schwer, auch wenn Du diese Aussage unglaublich findest. Schau Dich doch bitte einmal in Deinem Umfeld um. Wer von den Menschen, denen Du tagtäglich begegnest, ist in der Lage, für eine bestimmte Zeit, nur mit sich selbst zu sein? Um Dir das bildlich vor Augen zu führen, male ich Dir gerne ein typisches Beispiel. Stelle Dir bitte einmal vor, Du stündest am Bahnsteig. Du hast es gerade noch zeitlich geschafft und bist beinahe froh, dass der Zug Verspätung hat. Um Dich herum sind lauter Menschen, die ebenso auf den Zug warten. Schau sie Dir an, Deine Mitreisenden – Dich miteingeschlossen. Wie viele Menschen schätzt Du, wären in der Lage, sich für die begrenzte Zeit des Wartens mit sich selbst zu befassen? Ich meine es genauso, wie ich es hier beschreibe. Wer von diesen Menschen glaubst Du, schafft es, ohne ein Ablenkungsmittel als Zeitfüller auf das Ankommen des Zuges zu warten? Ist es einer von ihnen? Oder drei? Vielleicht fünf? Wärst Du bei den Fünfen dabei?

Selbstfindung geschieht nicht bei Ablenkung.
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Oder ist es so, dass Du es KEINEM zutraust – nicht einmal Dir selbst? Wie Du siehst, ist es heutzutage gar nicht mehr so einfach, für sich allein und ganz und gar nur mit sich selbst zu sein. Viel zu sehr und mit der Macht der Gewohnheit haben wir alle miteinander zugelassen, dass es uns immer schwerer fällt, mit uns selbst sein zu können oder sein zu wollen. Stets braucht es unserer Meinung nach etwas, das uns beschäftigt oder ausfüllt. Doch brauchen wir das wirklich? Sind wir in der Zwischenzeit dermaßen weit von uns abgerückt, dass es nicht mehr ohne Lückenfüller geht? Finden wir unser Selbst nicht mehr wert und spannend genug, um nur wir selbst zu sein? Fragen über Fragen, die ich nicht nur Dir, sondern auch meinen Klienten stelle. Und Du wirst lachen, wenn ich Dir erzähle, dass ich sie mir selbst von Zeit zu Zeit stelle, um mich wieder zu besinnen, mehr im ICH zu sein. So lernte ich mich schrittweise kennen und sogar mögen. Nach und nach lernte ich, immer längere Phasen mit mir zu sein und diese Zeit sogar zu genießen. Heute vermisse ich tatsächlich Zeiten mit mir selbst, wenn ich sehr viel im Außen bin und mich oft präsent zeige. Mein inneres Navi fängt dann an, unruhig zu werden und meine innere Stimme wird lauter, um mich an meinen Rückzug zu erinnern. Kennst Du dieses Phänomen? Falls ja, wie gehst DU damit um?

Mit Dir selbst auf DU und DU

Wie Du siehst, habe ich mich ebenso mit den SEINs-Themen der Selbsterkennung, Selbstanerkennung und Selbstfindung beschäftigt und kann heute sagen, viele Anteile meiner wahren Persönlichkeit gefunden zu haben. Ich käme jedoch nicht auf die Idee, zu behaupten, schon am Ziel meiner Suche zu sein. Deswegen sind mir mit mir verbrachte Zeiten enorm wichtig. Die einen nennen es ME-Time. Die anderen individuelle Auszeit. Nenne das Baby wie Du magst. Es geht auf jeden Fall darum, sich gewisse Phasen nur für sich selbst zu reservieren. Sei es, um sich selbst besser kennenzulernen oder zu sich selbst zurückzufinden oder um sich von allen äußeren Einflüssen zu befreien und zu reinigen. Mit sich selbst auf Du und Du zu sein, gibt uns zudem die Möglichkeit, unsere wahren Bedürfnisse herauszufinden.

Selbstfindung: Welche Speisen, Kleidung und Gewohnheiten magst du gerne?
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Wie oft in unserem Alltag passen wir unsere eigenen ursprünglichen und echten Bedürfnisse an die äußeren Umstände und an unser Umfeld an. Wenn Du selbst ehrlich zu Dir bist, tun wir genau DAS ganz oft, denn wir haben gelernt, unser eigenes Verlangen nach etwas zu verformen, damit es an den Rest von uns passt. Doch das ist nicht das, was DU willst. Es ist nicht das, was DU brauchst. Oft ist es nicht einmal das, was DIR gut tut. Und trotzdem lassen wir genau dies zu. Wir nehmen uns nicht mehr die Dinge, die wir gerade in Echtzeit brauchen. Hieran schließt sich nach meiner ersten provokanten Frage „Wer bist Du?“ die zweite markante Frage „Was genau brauchst Du?“. Viele meiner Klienten straucheln auch bei DIESER Frage. Mir liegt es fern, meine Klienten zu quälen, ganz im Gegenteil. Ich möchte aus ihnen wache Klienten machen. Aus ihrem Klientendasein wünsche ich mir nichts sehnlicher, als dass sie wieder zu Menschen werden, die sich fühlen und wahrnehmen, und zwar auf den Ebenen Körper, Geist und Seele. Darum verordne ich sehr gerne meinen Klienten diese Zeiten auf Du und Du. Die meisten lassen sich gerne darauf ein und entwickeln eine Art Spannung oder gar Bauchkribbeln, wenn sie anfangen, sich selbst (neu) kennenzulernen. Ich nenne es die Zeit des Rendezvous mit Dir selbst. Warum sich mal nicht auf eine spielerische Art kennenlernen? Ist es nicht so, dass wir genau DAS mögen, wenn wir uns verlieben und stets auf Neues stoßen, was wir am anderen neu kennenlernen? Ich habe es an mir erprobt und gebe diese Methode gerne an meine Klienten weiter. Eine spielerische Art und Weise, sich selbst anzunähern und zu erleben, ohne es in die Begrifflichkeiten Selbstfindung, Selbsterfahrung oder Selbstliebe zu pressen. Und es gibt durchaus pfiffige und sehr erfinderische Klienten, die richtig Freude und Spaß am Sich-Entdecken entwickeln und erleben. In Zeiten des Lichts fällt es den meisten leichter als in Zeiten der Dunkelheit, das ist auf jeden Fall sehr auffällig. Nichtsdestotrotz fange ich gerade aus dem Monat Oktober in den nebligen und schweren November hinein, die Zeiten auf Du und Du vermehrt zu verordnen. Gerade dem therapeutisch schwierigen Monat November versuche ich damit, zu mehr Leichtigkeit zu verhelfen. Denn zu keiner anderen Zeit im Jahreslauf fällt es den Menschen so schwer, in ihre eigene Innenschau zu gehen. Die Dunkelheit und der Nebel mögen verstärkt in unseren Breitengraden für zusätzliche Schwere sorgen, doch Gedanken um die Vergänglichkeit und den Tod sind an kein Land und an keine Kultur gebunden. Diese dunkel gemachten Gedanken sind an die entsprechenden Gefühle und Emotionen verankert. Das ist der Grund, warum die einen sich in jegliche Ablenkung und Zerstreuung regelrecht stürzen, um ja nichts davon spüren zu müssen. Andere folgen ihrem Urinstinkt bei Angst und entscheiden sich für die Flucht, verlassen verstärkt um die Jahreszeit das Land, um alles Dunkle und Bedrohliche an lichten und hellen Orten zu vertreiben. Wieder andere lassen zu, dass die beängstigende Macht über diese Zeit sie weit in die Tiefe zieht, wo sie sich die lebensbedrohende Frage stellen, wozu sie überhaupt auf dieser Welt sind.

Selbstanerkennung ist ein Teil von Selbstliebe
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Mit der Verordnung der Therapie auf Du und Du spreche ich jeden Menschentyp an, sofern er oder sie rechtzeitig den Weg zu mir findet. Ich finde jedenfalls, dass JEDER Mensch es wert ist, sich endlich kennenzulernen oder sich neu zu entdecken. Jeder von uns hat ohne Ausnahme eine Aufgabe auf dieser Welt, die es herauszufinden und zu leben gilt. Selbst, wenn verschiedene Lebensumstände und Phänomene es bisher verschleiert haben, sind die Aufgaben noch da und tief in uns verankert. Dies herauszukristallisieren ist keine Sache des Könnens, sondern nur des Wollens. Wer sich und seinen Sinn des Lebens finden möchte, wird sich auf kurz oder lang auf den Weg machen und danach suchen. Wo genau befindest DU Dich aktuell? In der Selbsterkennung? In der Selbstanerkennung? In der Selbstfindung? Oder gar schon in der Selbstakzeptanz?

Stoße den Prozess der Selbstfindung an und frage Dich: Wer bist Du nun wirklich?

An dieser Stelle frage ich Dich nun: „Wer bist DU? Magst Du Dich? Bist Du bereit für Dein eigenes Rendezvous mit Dir selbst? Ein wirkliches Kennenlernen auf Du und Du?“ Solltest Du Dich darauf einlassen, kann ich Dir versichern, dass Du eine spannende Reise erleben wirst. Eine spannende Reise in Dein ICH, deren Reisegeschwindigkeit Du allein bestimmst. Das Reiseziel hat viele Namen, wie zum Beispiel Deine Essenz, Dein wahres ICH, Dein Höheres Selbst, Dein Höchstes Selbst, Dein Ursprungs-ICH, DU Selbst. Es spielt keine Rolle wie Du Dein Reiseziel nennen möchtest. Wichtig ist einzig und allein, dass Du Dich aufmachst, um Dich zu finden. Schon auf Deinem Weg zu Dir selbst wirst Du Schritt für Schritt längst Vergessenes freilegen und Dich selbst wieder spüren. Jede Öffnung, die Du zulässt, zeigt Dir Bedürfnisse, Dinge und wirkliche Wünsche, deren Existenz Du bisher nicht einmal erahnt hast. Neuentdecktes braucht allerdings Platz, das ist Dir und mir im Grunde klar, was bedeutet, dass bisher Erfahrenes und als wichtig Erachtetes weichen wird. Das Gehenlassen oder Loslassen fällt uns Menschen der heutigen Zeit allerdings nicht mehr allzu leicht. Zu sehr haben wir uns an das Sammeln, Hamstern und Behalten gewöhnt. Frei nach dem Motto, was wir haben, das haben und behalten wir, im Falle wir es irgendwie und irgendwann gebrauchen können. Darum herrscht bei vielen Menschen von heute im Innen wie im Außen ein ewiger Platzmangel. Gerümpel sammelt sich sowohl in jeder nur denkbaren Ecke des Wohnbereiches als auch in Form von belastenden Symptomen auf Körperebene an, schlechte Erfahrungen verankern sich als dunkle Schatten auf der Seele und medialer Dauerkonsum besetzen wertvolle Speicherkapazität des Geistes und verhindern somit die eigene Heilung und das lebensnotwendige Wachstum. Durch die Reise in Dein ICH lernst Du, all diese Lasten von Dir und Deinem wahren Selbst zu entkoppeln und zurückzugeben – als ob Du etwas ausgeliehen hättest, das Du nun nicht mehr brauchst in Deinem Leben. Einzig und allein die Erinnerung daran bleibt zurück und dient Dir sozusagen als Teil Deines Erfahrungsschatzes. Scheue Dich bitte nicht, Deine Reise ins ICH zu wagen als Weg zu Deiner eigenen Wahrhaftigkeit. Niemand außer Dir selbst ist imstande, diesen zum Teil beschwerlichen Pfad zu gehen. Natürlich wirst Du nicht nur mit freudigen Hurraerlebnissen in Berührung kommen, sondern Dich auch mit weniger glanzvollen Anteilen Deiner Identitäten konfrontiert sehen. Jede gemachte und zugelassene Erfahrung war einmal Deine eigene Entscheidung gewesen, ob sie Dir nun Gutes oder Schlechtes gebracht hat. Es geht bei dieser Deiner Reise auch nicht darum, Dich selbst an den Pranger zu stellen und selbstkritisch zu durchleuchten. Ganz im Gegenteil. Betrachte bitte unbedingt jeden Schritt der Reise als eine Neuchance, die sich Dir bietet. Denn das früher einmal Entschiedene, muss sich nicht wiederholen und braucht auch nicht weiterhin Teil Deines neuen ICHs zu sein. Dir allein obliegt die Entscheidung des Fürs oder Widers. Das war so. Das ist so. Und das wird in Zukunft auch so sein. Immer.

Wie wär’s denn jetzt mit einem Rendezvous mit Dir selbst?

Selbstfindung ist wichtig für deinen Lebensweg
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Bist Du bereit für Dein eigenes Rendezvous? Entscheide aus freien Stücken und aus Deinem Bauchgefühl heraus, ob und wie gut Du Dich selbst kennenlernen möchtest. Stelle Dir die Begegnung mit Dir wie das Zusammentreffen mit einem Menschen vor, in den Du Dich gerade verliebst. Etwas an diesem Menschen lockt Dich heran. Etwas an diesem Menschen erscheint Dir erstrebenswert, kennenzulernen. Etwas an diesem Menschen, bringt Dein Herz zum Hüpfen. Etwas an diesem Menschen lässt alle Deine Zellen lebendig vibrieren und verursacht wohlige Gänsehaut. Wenn Du Dich in genau dieses Gefühl bringst beim eigenen Kennenlernen, bist Du goldrichtig auf Deinem eigenen Weg. Lasse Dich von keiner Angst ergreifen oder irgendwelchen Zweifeln packen. Denn im Verliebtsein in einen anderen Menschen tust Du es ebenso wenig. Geh auf Dich selbst zu wie Du Dich im Rausch des Verliebtseins auf Dein Gegenüber einlässt. Frei im Kopf. Frei im Herzen. Frei von Urteilen. Frei von Gedanken über „was wäre, wenn“. Hast Du bereits JETZT eigene Ideen, wie Du Dir selbst begegnen möchtest? Kannst Du Dir vorstellen, wie Du schrittweise auf Dich zugehen wirst? Oder brauchst Du ein paar Ideen, die Dich genau in diese Stimmung bringen? Meinen Klienten gebe ich zu Anfang ihres Rendezvous mit sich selbst den „Tanz der Sinne“ mit. Kein anderer Anteil von uns Lebewesen ist so empfänglich für jegliche Reize wie unsere Sinne. Bist Du ein visueller Typ, mag es Dir helfen, Dich zurückgezogen neutral zu betrachten. Nimm dazu, wenn möglich, einen körpergroßen Spiegel, der Dich Dein komplettes Spiegelbild betrachten lässt. Und ich meine wirklich betrachten und keinesfalls analysieren oder gar werten. Was siehst Du? Du siehst einen Menschen, der etwa die Körpergröße XY hat. Er oder sie hat aktuell eine Frisur wie XY aus dem öffentlichen Leben. Die Brille, die er oder sie trägt, ist beinahe zur persönlichen Marke geworden, sodass er oder sie ohne Brille gar nicht erst erkannt wird. Verstehst Du, wie ich das mit dem Beschreiben meine? Beschreibe Dich, wie Du ein Bild oder Gemälde beschreiben würdest. Glaub mir, bitte, Du wirst mit der Zeit darauf kommen, was an Dir zum wirklichen DU gehört und was eben nicht. Nimm, wenn Du möchtest, den beschriebenen „Tanz der Sinne“ als Startpunkt Deines Kennenlernens. Du wirst mehr als nur ein wenig staunen, wer Du glaubtest zu sein und wer Du tatsächlich in Wirklichkeit bist. Das ist erlebte, gelebte und die einzig wahre Selbstverwirklichung.

Ich wünsche Dir eine spannende Reise ins ICH und ein offenes Herz für Dein Rendezvous auf DU und DU mit Dir selbst.

Vorschau für die nächste Folge: „Das unverbundene Puzzle

Sieh dir hier die Webseite der Autorin Cecilia Batzler an: energetic-witch-academy.de


Cecilia Batzler

zeigt Frauen mit heilerischen Fähigkeiten durch intuitive Körperarbeit Wege in die eigene Praxis mit persönlicher Note. Körperarbeit war noch nie so wichtig wie heute, denn nur wer sich selbst spürt, kann andere Menschen erspüren. Sie macht den Frauen Mut für den Sprung in die Selbständigkeit. Der Wechsel muss nicht schwer sein und wird leichter durch die Erkenntnis der ureigenen Individualität und Originalität. Frei nach dem Motto: „DICH kann’s nur einmal geben.“