Hast auch du ein Trauma? Das sind die verschiedenen Traumaarten!

Trauer und Depression durch Trauma

In diesem Artikel beschäftigen wir uns näher mit den verschiedenen Traumaarten. Denn immer wieder werde ich gefragt:“Woran erkenne ich, dass ich ein Trauma habe?“ Mit großer Wahrscheinlichkeit haben wir alle kleinere oder größere traumatische Erlebnisse durchgemacht. Ein Trauma wird als ein überwältigendes Erlebnis vom Körper und Gehirn abgespeichert. Ein Trauma muss nicht immer von einem großen Ereignis ausgelöst werden wie bei Krieg, Natukatastrophen oder sexuellem Missbrauch. Auch Operationen, Autounfälle oder nur das Ansehen von verstörenden Bildern im TV-Programm kann traumatisierend sein. Bevor wir uns mit den verschiedenen Traumaarten beschäftigen, klären wir erst einmal die wichtigste Frage…

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma kann ein oder mehrere Erlebnisse umfassen, die uns überwältigt haben. Ein Trauma kann unsere Sicht auf das Leben völlig verändern. Unser bisheriges Glaubensystem erschüttern oder sogar zerstören. Viele traumatisierte Menschen stellen ihren Platz auf der Erde und dem Universum in Frage, suchen nach dem Sinn des Lebens. Oftmals leiden traumatisierte Menschen auch an Depressionen, die auf das ungeheilte Trauma zurückzuführen sind. Ein Trauma ist eine massive Überforderung, wie als würde ein innerer Staudamm überschwemmt werden. Der Mensch verlor die Kontrolle in einer Situation, aber der Körper möchte diese wieder zurück, fängt an den Kiefer zu verspannen, die Ohren zu verstopfen, die Atmung stockt, der Körper trennt sich von der Welt ab, will die Wut, den Hass, die Trauer nicht mehr wahrnehmen. Das wirkt sich natürlich auf den Herzmuskel aus, die Verdauung, die Entgiftung, das gesamte Nervensystem. Wir werden immer starrer und unflexibler, da das Becken und die Beine, die Angst speichern.

Mögliche Anzeichen für eine Traumatisierung

  • Übereregung des Nervensystems (Panik, Angst, Nervosität)
  • Abfallen/Kollabieren in Untererregung (Fühlt sich wie eine Depression an)
  • Es fällt schwer sich zu entspannen bzw. Entspannung ist nicht mehr möglich
  • Abspaltung der Gefühle beim Erzählen des traumatischen Ereignisses (Flache ausdruckslose Stimmlage, Dissosaztion)
  • Oder Wegbrechen unter den Gefühlen, starke Trauer oder Aggression.
  • Flashbacks (verstörende Erinnerungen die unkontrolliert und blitzartig über dich hereinbrechen)
  • Albträume
  • Depressionen
  • Wutanfälle, leichte Reizbarkeit
  • Wut, Feindseligkeit und Verbitterung
  • Starke und häufige emotionale Ausbrüche
  • Schlafstörungen
  • chronische Ängste
  • leichte Überanstrengung und Überforderung
  • Abkapseln. Gedanklich weg sein oder sich wirklich von jeglicher Gesellschaft zurückziehen.
  • Schwierigkeiten sich Menschen öffnen zu können, Beziehungen oder Freundschaften aufrecht zu erhalten.
  • Rückzug statt Hilfe suchen
  • Taubheit der Muskeln
  • Einfrieren des Körpers oder gewisser Körperteile
  • Unterdrückung von Angst, Zorn, Wut oder Trauer
  • Schwierigkeiten den Schmerz anderer Menschen zu fühlen
  • Schwierigkeiten echte Intimität zuzulassen.
  • Schwierigkeiten sich länger auf eine Tätigkeit zu konzentrieren.

Zusammengefasst werden diese Symptome mit dem Überbegriff: Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

PTBS – Posttraumatische Belastungsstörung. Das sind die verschiedenen Traumaarten.
photocredits: claudia wolff, unsplash

Traumaarten – Was gibt es für verschiedene Arten von Trauma?

Entwicklungstrauma / Bindungstrauma

Ein Entwicklungstrauma hat über lange Zeit stattgefunden und sich in unserer Persönlichkeit festgesetzt. Oft findet so eine Traumatisierung bereits in der Kindheit statt. Ein Kind mit Trauma kann gewisse Entwicklungsschritte nicht mehr gehen oder nicht vollständig gehen. Traumata erschüttern das Grundgefühl der Sicherheit in einem großen Maß. Misstrauen und Ängste machen sich bei den Betroffenen breit.

Beispiele für Auslöser eines Bindungs- / Entwicklungstraumatas:

  • Eltern reagieren nicht auf Schreie, lassen das Kind alleine mit seinen Gefühlen, obwohl es seine Gefühle noch nicht selbst regulieren kann.

Betroffene leiden sehr oft unter diesen Symptomen:

  • Keinen Zugang zum eigenen Körper zu haben.
  • Nicht fühlen können, versuchen alles über den Intelekt zu lösen.
  • Symptome werden kaschiert, indem man ein Suchtverhalten pflegt, wie z.B. übermäßiger Alkoholkonsum.
  • Schwierigkeiten sich Menschen öffnen zu können, Beziehungen oder Freundschaften aufrecht zu erhalten.

Schocktraumata

Ein Schocktraumata ist auf ein einzelnes Ereignis zurückzuführen.

Beispiele für Auslöser eines Schocktraumatas:

  • Ein Autounfall
  • Eine schwere Geburt (belastet sowohl Mutter als auch das Kind)
  • Eine Vergewaltigung
  • Eine Operation (kann traumatisch sein, muss es aber nicht)
  • Das Erleben einer Naturkatastrophe
Das sind die verschiedenen Traumaarten: Schocktrauma, Entwicklungstrauma, Transgenerationale Traumata, Stellvertreter Trauma.
photocredits: dan meyers, unsplash

Betroffene leiden sehr oft unter diesen Symptomen:

  • Flash-Backs, Intrusionen (Bilder strömen auf dich ein, ohne dass du es aufhalten kannst)
  • Angst, Rückzug, Depressionen

Transgenerationale Traumata

Unaufgearbeitete Traumata neigen dazu sich zu transformieren, z.B. in die nächste Generation übernommen zu werden, das nennt man den transgenerationalen Effekt. Die eignenen Kinder, haben dann ähnliche Probleme wie die betroffenen Elternteile. Oft sogar treten diese vererbten Traumata im selben Alter bei den eigenen Kindern auf.

Stellvertreter Trauma

Dieses Trauma betrifft oft Menschen in seelsorgerischen oder heilenden Berufen. Helfer im Krieg oder in Flüchtlingslagern, hören und sehen täglich das Leid, anderer Menschen, sie nehmen es auf und verarbeiten es für sich. Oft bekommen sie ähnliche Symptome wie die Traumatisierten selbst. Das kann auch Menschen passieren, die nichts gesehen haben, sondern „nur“ zuhörten.

Das Stellvertreter Trauma trifft oft Menschen wie:

  • Polizisten
  • Therapeuten
  • Heimarbeitern
  • Rettungssanitäter
  • Nonnen und Priester
Das sind die verschiedenen Traumaarten.
photocredits: vladimir fedotov, unsplash

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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder –behandlung verwendet werden.

Die hier aufgeführten Informationen dienen ausschließlich der Wissensvermittlung und stellen keine Heilversprechen oder allgemeingültige Empfehlungen dar. Des Weiteren ersetzen sie keinen Arztbesuch. Bitte wende dich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Arzt oder Apotheker.


Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.


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Quellen:

  • Eigene Erfahrungen
  • Dami Charf: Auch alte Wunden können heilen*
  • David Berceli – Körperübungen für die Traumaheilung und zur Stressreduktion im Alltag.
    Herausgeber: Norddeutsches Institut für Bioenergetische Analyse e.V.

photocredits: Kristina Tripkovic, unsplash