Blasenentzündung – was sind die Ursachen und welche Hausmittel gibt es?


Die Blasenentzündung, medizinisch als Zystitis bezeichnet, ist ein häufiges Gesundheitsproblem, das vor allem uns Frauen betrifft. Sie können durch verschiedene Bakterien, insbesondere Escherichia coli, verursacht werden und führen zu unangenehmen Symptomen wie Brennen beim Wasserlassen, häufigem Harndrang und Unterleibsschmerzen. Als ganzheitliche Gesundheitsberaterin möchte ich dir neben den medizinischen Behandlungen auch zahlreiche natürliche Ansätze und Hausmittel, die helfen können, diese Beschwerden zu lindern, vorstellen. Oft kann eine Blasenentzündung sogar ohne Antibiotika geheilt werden.

Symptome einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Die häufigsten Anzeichen sind:

  • Brennen beim Wasserlassen: Dies ist oft das erste und offensichtlichste Symptom einer Blasenentzündung. Es entsteht durch die Reizung der Blasenschleimhaut.
  • Häufiger Harndrang: Betroffene verspüren oft den Drang, sehr häufig zur Toilette zu gehen, auch wenn die Blase nur wenig gefüllt ist.
  • Schmerzen im Unterleib: Diese können als dumpfer oder stechender Schmerz empfunden werden und sind meist im Bereich der Blase lokalisiert.
  • Trüber oder unangenehm riechender Urin: Der Urin kann aufgrund der Bakterien und eventuell auch von Blutbeimengungen eine trübe Farbe annehmen oder unangenehm riechen.
  • Blut im Urin: In schweren Fällen kann der Urin Blut enthalten, was auf eine stärkere Entzündung hinweist.

Natürliche Behandlungsmöglichkeiten

Cranberrysaft bei Blasenentzündung
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1. Cranberry

Cranberries und Cranberrysaft sind seit langem bekannt für ihre positive Wirkung bei Harnwegsinfektionen. Studien haben gezeigt, dass Cranberryprodukte die Anhaftung von E. coli-Bakterien an den Blasenwänden verhindern können, was die Infektionserreger daran hindert, sich zu vermehren und eine Entzündung zu verursachen (Howell, 2002). Diese Blasenentzündung Hausmittel sind einfach in den Alltag zu integrieren und können präventiv wirken.

2. Bärentraubenblätter

Bärentraubenblätter (Arctostaphylos uva-ursi) enthalten das Glykosid Arbutin, welches antibakterielle Eigenschaften hat. Bei der Einnahme wird Arbutin in den Harnwegen in Hydrochinon umgewandelt, das eine antiseptische Wirkung entfaltet. Studien belegen, dass Bärentraubenblätter-Extrakte effektiv bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen sein können (Blaut et al., 2001). Dieses Blasenentzündung natürliche Mittel kann als Tee oder in Form von Kapseln eingenommen werden.

3. D-Mannose

D-Mannose ist ein Einfachzucker, der ähnlich wie Cranberrys die Anhaftung von Bakterien an den Blasenwänden verhindert. Eine Studie zeigte, dass D-Mannose eine wirksame und sichere Alternative zur Antibiotikaprophylaxe bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen sein kann (Kranjčec et al., 2014). Die Einnahme von D-Mannose kann somit eine Blasenentzündung ohne Antibiotika behandeln.

4. Flüssigkeitszufuhr

Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft, die Blase zu spülen und Bakterien auszuschwemmen. Studien haben gezeigt, dass eine ausreichende Hydratation das Risiko für Harnwegsinfektionen reduzieren kann (Jepson et al., 2012). Es wird empfohlen, mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag zu trinken.

Risikofaktoren und präventive Maßnahmen gegen Blasenentzündung

Blasenentzündungen können durch bestimmte Aktivitäten und Verhaltensweisen begünstigt werden. Zu den häufigsten Risikofaktoren zählen:

1. Baden und nasse Badebekleidung

Langes Baden in kaltem Wasser oder das Tragen von nasser Badebekleidung kann das Risiko einer Blasenentzündung erhöhen. Die Kälte und Feuchtigkeit schaffen eine Umgebung, in der sich Bakterien leichter vermehren können. Es wird empfohlen, nach dem Schwimmen sofort in trockene Kleidung zu wechseln, um eine Auskühlung des Beckenbereichs zu vermeiden (Foxman et al., 1990).

2. Geschlechtsverkehr

Frauen haben bekanntlich einen kürzeren Harnleiter als Männer, was das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöht. Bakterien können so leichter in die Blase gelangen und Infektionen verursachen. Eine wichtige präventive Maßnahme ist die richtige Hygiene nach dem Geschlechtsverkehr.

Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr

Es wird empfohlen, dass Frauen unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr die Toilette aufsuchen und urinieren. Dies hilft dabei, Bakterien, die während des Geschlechtsverkehrs in die Harnröhre gelangt sein könnten, auszuspülen und das Risiko einer Infektion zu verringern. Diese Praxis hat sich als effektiv erwiesen, um die Wahrscheinlichkeit von Blasenentzündungen zu reduzieren (Foxman et al., 1990).

Reinigung

Eine sanfte Reinigung des Intimbereichs nach dem Geschlechtsverkehr kann ebenfalls hilfreich sein. Dabei sollten milde, unparfümierte Produkte verwendet werden, um die empfindliche Schleimhaut nicht zu reizen.

Psychische und seelische Komponenten

Der Zusammenhang zwischen psychischem Wohlbefinden und der Gesundheit der Blase ist ein interessantes und zunehmend erforschtes Gebiet. Stress und psychische Belastungen können das Immunsystem schwächen und somit das Risiko für Infektionen erhöhen. Es gibt auch Hinweise darauf, dass psychische Faktoren wie Stress und Angststörungen die Symptome einer Blasenentzündung verschlimmern können (Lackner et al., 2012).

1. Stressmanagement

Techniken zur Stressbewältigung, wie Yoga, Meditation und Achtsamkeitsübungen, können helfen, den Stresspegel zu senken und somit indirekt das Risiko für Blasenentzündungen zu reduzieren. Eine Studie zeigte, dass regelmäßige Meditation positive Auswirkungen auf das Immunsystem haben kann (Black et al., 2016).

2. Achtsamkeit

Achtsamkeitsübungen können helfen, die Körperwahrnehmung zu verbessern und frühzeitig auf Symptome wie Brennen beim Wasserlassen zu reagieren, bevor sich eine Infektion verschlimmert. Dies kann durch einfache Atemübungen oder Achtsamkeitsmeditation erreicht werden.

3. Psychotherapie

Bei chronischen oder wiederkehrenden Blasenentzündungen kann auch eine psychotherapeutische Begleitung sinnvoll sein, um zugrunde liegende psychische Belastungen zu identifizieren und zu bearbeiten. Studien haben gezeigt, dass kognitive Verhaltenstherapie (CBT) effektiv bei der Behandlung von chronischen Schmerzen und damit verbundenen Symptomen sein kann (Eccleston et al., 2014).

Therapie bei Blasenentzündung
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Fazit

Blasenentzündungen können wirklich schmerzhaft und belastend sein, doch die gute Nachricht ist, es gibt viele natürliche Wege, sie zu behandeln und vorzubeugen. Neben bewährten Hausmitteln wie Cranberries, Bärentraubenblättern und D-Mannose spielt auch die ausreichende Flüssigkeitszufuhr eine entscheidende Rolle. Eine gute Hygiene nach dem Geschlechtsverkehr, insbesondere das sofortige Urinieren, kann das Risiko für Infektionen erheblich reduzieren. Ebenso solltest du Risikofaktoren wie Baden in kaltem Wasser und das Tragen nasser Badebekleidung möglichst vermeiden. Nicht außer Acht lassen, solltest du die psychische und seelische Gesundheit, da Stress und emotionale Belastungen das Risiko für Infektionen erhöhen können.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du die tieferliegenden Probleme für deine Symptome aufdeckst und auch lösen kannst!


Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.



Quellen:

  • Black, D. S., et al. (2016). Mindfulness meditation and the immune system: a systematic review of randomized controlled trials. Annals of the New York Academy of Sciences, 1373(1), 13-24.
  • Blaut, M., et al. (2001). Antimicrobial substances of plant origin. Nutrition Research, 21(1-2), 1-16.
  • Eccleston, C., et al. (2014). Psychological therapies for the management of chronic and recurrent pain in children and adolescents. The Cochrane Database of Systematic Reviews, (5), CD003968.
  • Foxman, B., et al. (1990). Urinary tract infection risk factors and preventive behaviors. The Journal of the American Medical Association, 263(5), 703-707.
  • Howell, A. B. (2002). Cranberry proanthocyanidins and the maintenance of urinary tract health. Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 42(Suppl), 273-278.
  • Jepson, R. G., et al. (2012). Cranberries for preventing urinary tract infections. The Cochrane Database of Systematic Reviews, (10), CD001321.
  • Kranjčec, B., et al. (2014). D-mannose powder for prophylaxis of recurrent urinary tract infections in women: a randomized clinical trial. World Journal of Urology, 32(1), 79-84.
  • Lackner, J. M., et al. (2012). The role of psychosocial factors in gastrointestinal disorders. Gastroenterology Clinics of North America, 41(3), 449-470.