Ölziehen – Hilfe bei entzündetem Zahnfleisch


Hast du schon vom Ölziehen gehört? Es ist ein Trend der sich gerade unter den Gesundheitsbewussten verbreitet. Doch eigentlich ist es kein neuer Trend, sondern kommt aus der Heilkunde des Ayurveda. In den ayurvedischen Schriften wird Gandusha – so heißt das Ölziehen ursprünglich – als Morgenroutine beschrieben, die dem Körper bei der Entgiftung helfen soll. Warum Ölziehen so gut für deine Gesamtgesundheit und deine Zahngesundheit sein kann, erfährst du in diesem Bericht!

Die Vorteile von Ölziehen

  • Das Öl kann fettlösliche Gifte und Bakterien aus der Mundhöhle entfernen, die sich durch die natürliche Entgifung des Körpers über Nacht in deinem Mundraum angesammelt haben.
  • Weniger schädliche Bakterien bedeutet auch ein geringeres Risiko für Zahnfleischentzündungen.
  • Erreger aus deinem Mund zu entfernen hat einen stärkenden Effekt auf dein Immunsystem.
  • Ölziehen kann Mundgeruch reduzieren.
  • Das Öl pflegt das Zahnfleisch, das kann es robuster und weniger sensibel machen.
  • Ölziehen kann deine Zähne bei regelmäßiger Anwendung weißer machen.
  • Du pflegst gleichzeitig deine Lippen, denn das Öl wird sie unwillkürlich auch berühren.
  • Ölziehen hat noch weitere positive Effekte auf deinen Körper, denn der Mund ist kein abekapseltes System, sondern ein wichtiger Bestandteil von deinem Organismus. Eine gute Mundgesundheit wird sich also auch in anderen Bereichen deines Körpers zeigen!

Welches ist das richtige Öl zum Ölziehen?

Ölziehen mit Sesamöl
Foto: Jcomp – Freepik

Natürlich werden wir beim Ölziehen unwillkürlich auch ein bisschen des Öls absorbieren, auch wenn wir es nicht herunterschlucken sondern ausspucken nach dem Reinigungsvorgang. Deswegen ist es so wichtig ein Öl zu nehmen, das auch gesundheitsfördernde Eigenschaften hat.

In der ayurvedischen Tradition wird für das Ölziehen kaltgepresstes Sesamöl verwendet aber auch natives Kokosöl oder Olivenöl eignen sich sehr gut. Leinöl wäre auch gesundheitsförderlich, doch schmeckt es wegen des hohen Omega-3-Gehalts eher fischig. Sonnenblumenöl wäre geschmacklich neutral, dennoch möchte ich es wegen seines hohen Omega-6-Gehalts nicht empfehlen, da wir davon schon genug über die Ernährung zu uns nehmen.

Ölziehen mit Kokosöl
Foto: Underdome – Freepik

Mache das Ölziehen am besten zu deiner Morgenroutine, es sollte noch bevor du etwas trinkst oder Zähneputzt durchgeführt werden, um die Bakterien die sich über die Nacht in deiner Mundhöhle gesammelt haben herauszuspülen.

Wie man richtig Öl zieht

  1. Zuerst muss deine Zunge gereinigt werden, am besten mit einem Zungenschaber aus Kupfer. (Kupfer ist bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften.)
  2. Nun kann das Ölziehen beginnen: Nimm ungefähr einen Esslöffel Öl in deinen Mund
  3. Ziehe das Öl durch die Zähne, lasse dabei keine Partie aus, spüre wie das Öl durch die Zahnzwischenräume geht.
  4. Bitte schlucke das Öl nicht herunter, denn es zieht die Bakterien und Gifte aus deinem Mund, die sich über Nacht dort angesammelt haben.
  5. Führe das Ölziehen 20 Minuten durch und spucke es dann aus. Bis in die Zahnfleischtaschen gelangt es nur wenn du 20 Minuten nicht unterschreitest, aber wenn du z.B. nur 5 Minuten Zeit hast, ist das allemal besser als gar kein Öl gezogen zu haben. 20 Minuten sind eine lange Zeit. Du kannst das Ölziehen nutzen um andere Dinge gleichzeitig zu erledigen, – wie zum Beispiel aufräumen, putzen oder duschen.
  6. Nachdem du das Öl ausgespuckt hast, wasche deinen Mund mit Wasser aus und putze dir die Zähne wie gewohnt. (Deiner Gesundheit zuliebe bitte mit einer fluoridfreien Zahnpasta die Zähne putzen)

Am effektivsten ist das Ölziehen, wenn du es täglich zur Morgenroutine machst, zusätzlich kann du es abends noch einmal durchführen.

Ölziehen Zahnöl Ayurveda
Foto: Sandra Strixner

Ölziehen kein neuer Trend sondern eine jahrhundertealte Tradition!

Bereits vor 2000 Jahren als die erste Literatur des Ayurveda geschrieben wurde – der Charaka Samhita – empfahlen die Lehrmeister das Ölziehen um die verschiedensten systemischen Krankheiten zu heilen. Darunter auch Kopfschmerzen, Migräne, Hormonstörungen, Asthma und Diabetes. Worauf wartest du? Probier es aus!


Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.


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