Waldbaden – Wie eine grüne Auszeit dich wieder in Balance bringt


Ein Artikel von Katharina Raba

Bist du auf der Suche nach mehr Gelassenheit, mehr Verbindung zu dir selbst, Balance und Entspannung in deinem Leben? Dann komm mit zum Waldbaden. Jeder von uns kennt sicherlich das wohlige Gefühl, das uns überkommt, wenn wir einen Wald betreten und uns einige Zeit daran aufhalten. Wald tut einfach gut.

Warum tut uns der Aufenthalt im Wald so gut?

Die Natur beeinflusst auf vielerlei Weise unsere mentale Beschaffenheit: durch die frische Luft, die körperliche Bewegung, das viele Grün. Der Wald ist ein Heil und Kraftort. Die frische Luft, die Ruhe und ätherische Duftstoffe beruhigen Körper und Geist.  Die Waldluft ist so sauber und gesund wie kaum woanders. Die Feinstaubbelastung ist um satte 90 Prozent geringer als in der Stadt. Zudem stoßen Bäume wertvolle Stoffe aus, die sogenannten Terpene.  Sie dienen als gegenseitige Warnung vor Insekten und haben eine positive Wirkung auf deine Gesundheit. Schon nach 15 Minuten senkt sich dein Puls und die Ausschüttung von Stresshormonen wird gehemmt. Du kannst den Alltag mühelos hinter dir lassen und beherzt durchatmen. 

Die Verbindung zur Natur stärkt die Beziehung zu uns selbst. Wer tief in die Waldatmosphäre eintaucht, kann sein persönliches Waldgefühl mit nach Hause nehmen. 

Meine Arbeit als Waldgesundheitstrainerin

Waldbaden mit der Waldgesundheitstrainerin Katharina Raba
Foto: Bettina Hofmann

Der Wald gibt uns Raum, der Stimme unseres Herzens zu folgen. 

Katharina Raba 

Unter diesem Motto stehen meine Kurse, die ich als zertifizierte Waldgesundheitstrainerin, Natur Coachin, Yogalehrerin und Kommunikationstrainerin im Wald anbiete. Dort gibt es keine Ablenkung und keine Bewertung, sondern ein schlichtes „Einfach sein“. 

Vor allem ist mir wichtig, dass wir zusammen eine handyfreie Zeit im Wald erleben. Es geht darum, Langsamkeit wieder zu erlernen und bewusste Schritte zu gehen. Du musst kein festgelegtes Ziel verfolgen. Das klingt banal, aber die banalen Dinge sind manchmal die schwierigsten und zugleich wirkungsvollsten. 

Was mich zum Waldbaden brachte

Wegen einer psychischen Erkrankung war ich drei Jahre in einer Therapie. Um mich näher kennenzulernen und zu stärken, habe ich danach verschiedene Therapie-Hilfen bzw. -Arten ausprobiert. Durch Bücher und eine Reportage bin ich auf das Thema Waldgesundheit gekommen. Erst durch das bewusste Training in der Natur habe ich Veränderungen in mir gespürt und es gibt mir nun Tag für Tag dauerhafte Balance im Leben. 

Vom Kneippärztebund Bad Wörishofen in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Versorgungsforschung der LMU in München habe ich mich zur Waldgesundheitstrainerin ausbilden lassen. Ich möchte diese Entspannungstechnik mit so vielen Menschen wie möglich teilen.

Waldbaden mit der Waldgesundheitstrainerin Katharina Raba
Foto: Wirestock – Freepik

Was ist ein Waldgesundheitstraining und was macht man beim Waldbaden?

Das Waldbaden wurde in Japan erfunden und bezeichnet einen bewusst erlebten, entspannend wirkenden Aufenthalt im Wald. Der japanische Name „Shinrin Yoku“ bedeutet „baden im Wald“, was nicht etwa das Baden in einem Waldsee meint, sondern das Baden in der Atmosphäre des Waldes.

Ein wichtiger Bestandteil von Shinrin Yoku ist das bewusste Erleben der Natur mit allen Sinnen, häufig in Kombination mit Yoga und Entspannungsübungen. Bereits seit den 1980er Jahren wurde das Waldbaden als wichtiger Bestandteil einer gesunden Lebensweise durch Politik und medizinische Wissenschaft propagiert. Viele Studien, die sich mit dem Thema Wald als Gesundheitsfaktor beschäftigen, stammen aus Japan. Aber auch in Europa, den USA und Australien rücken die gesundheitlichen Vorteile von Aufenthalten im Wald immer mehr in den Fokus der Wissenschaft. 

Wer am Eingang des Waldes bewusst seine Alltagssorgen ablegt und sich auf dieses faszinierende Ökosystem einlässt, fühlt sich nach seinem Walderlebnis wie nach einem erholsamen Kurzurlaub. 

Versprochen! ?

Waldbaden mit der Waldgesundheitstrainerin Katharina Raba
Foto: Bettina Hofmann

Die hier aufgeführten Informationen dienen ausschließlich der Wissensvermittlung und stellen keine Heilversprechen oder allgemeingültige Empfehlungen dar. Des Weiteren ersetzen sie keinen Arztbesuch. Bitte wende dich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Arzt oder Apotheker.


photocredits Titelbild: Thanaphonga – Freepik

Quellenangaben:

  • Angela Schuh, Gisela Immich, Waldtherapie, Springer Verlag 2019
  • Li, Quing, Die wertvolle Medizin des Waldes Wie die Natur Körper und Geist stärkt, Rowohl 2018
  • Martin Kiem, Karin Greiner, Wald tut gut, AT Verlag 2019
  • Aktuelle Studie Uni Wien Januar 2022 „Waldbaden ist gut für das Wohlbefinden sowie den Umgang mit Arbeitsstress“