Yoga für jeden Körper! 4 Ängste über die Yogapraxis, die wir ab sofort vergessen dürfen.


Wenn ich das Thema Yoga erwähne, stoße ich bei vielen Menschen immer wieder auf die gleichen Ängste. Deswegen habe ich über eine Umfrage auf dem Brain Food Instagramkanal eure wichtigsten Fragen gesammelt und hier beantwortet.

#1 Yoga ist nur was für bewegliche Menschen

Yoga für jeden Körper geeignet?
Fotocredits: Disobeyart – Freepik.com

„Hast du einen Körper? Ja? Dann kannst du auch Yoga machen.“ Das sind die Worte meiner Yogalehrerin die ich in meiner Ausbildung in Indien kennenlernen durfte. Immer wenn mir jemand sagt:“Ich bin einfach nicht beweglich genug für Yoga.“, dann höre dieser Satz meiner Yogalehrerin in meinem Kopf. Darum geht es doch, die Steifheit in Flexibilität umzuwandeln und mit Yoga zu mehr Entspannung und Gelassenheit zu finden.

Obwohl ich bereits fünf Jahre zuvor Yoga für mich entdeckt hatte, habe ich meine Steifheit noch nie so stark gespürt wie in diesen vier Wochen der Yogaausbildung. Scheinbar konnte jeder der anderen Schüler:innen seine Zehen mit Leichtigkeit bei der Vorwärtsbeuge erreichen, doch ich blieb bei meinen Schienbeinen stecken. (Was im übrigen auch eine wertvolle Variante dieser Übung ist.) Statt in die Frustration zu gehen, beobachtete ich den Prozess. Mein Körper war nur ein Spiegel dessen, was ich erlebt habe und was sich in mir angestaut hatte. Ich wollte anpassungsfähiger und flexibler werden, um den Umständen des Lebens nicht mehr mit Härte sondern mit Weichheit entgegen zu treten.

„Leere Deinen Geist!
Sei ohne feste Gestalt und Form, so wie Wasser.

Wenn man Wasser in eine Tasse füllt, wird es zur Tasse.

Füllt man es in eine Flasche, wird es zur Flasche,

füllt man es in einen Teekessel, wird es zum Teekessel.

Wasser kann fließen, oder es kann zerstören:

Sei Wasser, mein Freund!“

– Bruce Lee

Am Ende meiner Yogaausbildung konnte ich mit Leichtigkeit meine Zehen erreichen und sogar meine Füße umfassen. Es war so schön meinen eigenen Prozess zu erleben und zu beobachten. Auch heute hab ich manchmal sehr steife Tage, dann gilt es wieder auf die Matte zu steigen und sich in Hingabe der Yogapraxis zu widmen.

Es gibt für jeden die Möglichkeit Yogaübungen anzuwenden, Senioren können sanft und langsam Yoga üben, Rollstuhlfahrer:innen den Oberkörper bespielen und dann gibt es auch noch Augenyoga, Faceyoga, Meditation und vieles, vieles mehr! Yoga ist eine ganze Philosophie und besteht nicht nur aus körperlichen Übungen, wo wir auch schon zum nächsten Thema kommen…

#2 Yoga ist mir zu spirituell

Ist Yoga für jeden geeignet?
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Spiritualität und Yoga zu verbinden, ist natürlich eine Möglichkeit die jedem von uns offen steht. Wenn dir das nicht zusagt, kannst du auch einfach die körperlichen Übungen für dich genießen und die Meditation als Entspannung betrachten. Such dir am besten einen Yogalehrer oder eine Yogalehrerin, die mit Ihrem Yogastil zu dir passen! Nicht alle Yogaklassen enthalten das Singen (chanten) von spirituellen Texten (Mantras), es gibt auch sehr viele Angebote die sich rein auf die körperliche Betätigung beschränken.

#3 Ich habe Angst, die Yogaübungen falsch durchzuführen und mich dabei zu verletzen.

Zerrungen oder Sehnenrisse sind eher selten beim Yoga, doch natürlich birgt jede Art der Bewegung auch die Möglichkeit der Verletzung. Deshalb ist es so wichtig, mit Achtsamkeit und gegebenenfalls Langsamkeit die einzelnen Asanas (Yogastellungen) durchzuführen. Als Anfänger:in würde ich z.B. keine dynamischen Yogastile wie Rocket-Yoga oder Vinyasa Yoga empfehlen, diese Flows (Abfolgen) können sehr schnell sein und dich eventuell als Anfänger dazu verleiten unachtsam zu werden. Wenn du frisch dabei bist, übe den Sonnengruß, diese Abfolge von Yogastellungen ist Bestandteil vieler Yogaklassen. Dein Yogalehrer oder deine Yogalehrerin werden dich normalerweise auch auf die Anfängervariationen aufmerksam machen. Jede Yogaposition, kann auf den Schüler, die Schülerin angepasst werden. Spüre in dich hinein und mache die Variante, die du dir im Moment zutraust.

#4 In Yogakleidung sehen doch nur sehr schlanke Frauen gut aus

Ist Yoga für jeden Menschen geeignet?
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Gleich mal vorweg, ich dachte auch mal so. Wer mich kennt, weiß dass ich schon immer Kurven hatte und dazu nicht besonders groß bin. Wenn ich mich dann mit schlanken und großen Frauen verglich, hatte ich manchmal Ängste ich könnte in enger Yogakleidung einfach nicht gut aussehen. Selbst wenn andere Menschen mir dann bestätigten, dass ich gut aussah, dachte ich immer noch nicht gut genug zu sein. Es war meine eigene Einstellung zu meinem Körper die mich behinderte mich voll und ganz zu lieben. Durch die body positivity Bewegung, die gerade in den sozialen Medien große Aufmerksamkeit erregt, dürfen wir lernen, dass jeder Körper sexy und schön sein kann. Jeder auf seine eigene Weise.

Lasst uns doch mal die Realität und nicht nur das falsche Bild des perfekten Modelkörpers betrachten. Unsere Körper kommen in unterschiedlichen Farben, Formen, mit und ohne Haare, mit Streifen, Dellen, Bauchspeck, Winkearmen usw. daher. Mittlerweile buchen sogar die großen Modelabels die unterschiedlichsten Models, um auf ihren Laufstegen ihre Kreationen zu präsentieren. Zum Beispiel Sarina Nowak, die ehemalige Germanys next Topmodell Kandidatin zeigt voller Stolz ihre großen Kurven. Auch Menschen mit Behinderung werden nun endlich mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt, wie Madeline Stuart die mit Trisomie 21 nicht nur als Model arbeitet, sondern auch ihre eigene Kollektion herausgebracht hat. Letztlich liegt Schönheit doch im Auge der Betrachter und kann nicht durch bestimmte Maße definiert werden.

Ich hoffe sehr, dieser Artikel hat dir geholfen deine Ängste zum Thema Yoga zu lösen und deine Neugierde zu wecken! Alles Liebe,


Sandra Strixner

ist eine Genussweltenbummlerin die gerne neue Länder und Kulturen entdeckt. Rezepte auf Pflanzenbasis zu entwickeln lässt ihr Herz höher schlagen. Sie ist ein Green-Networker und beschäftigt sich mit Persönlichkeitsentwicklung, Ernährungslehre und Tierschutz. Als geprüfte Fachberaterin für holistische Gesundheit darf sie Menschen dabei begleiten sich selbst zu heilen.


Titelbild photocredits: freepik

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