Stress, jeder hat ihn keiner will ihn. Stressvermeidungsstrategien sind teilweise nützlich aber wenn wir ehrlich sind können wir Stress nicht komplett aus unserem Leben streichen. Nach einem Konzept von Hans Selye sind zwei Arten von Stress voneinander zu unterscheiden: Der positive Eustress und der negative Disstress (oder Dysstress). Der Eustress ist ein anregender stimulierender Stress, er kann z.B. entstehen wenn du vor dem Traualtar stehst oder an einem dir wichtigen Projekt arbeitest, dieser Stress erzeugt die nötige Grundspannung um konzentriert bei der Sache zu sein, außerdem fühlt man sich dabei leicht beflügelt.
Mit dem Distress hingegen haben die meisten Menschen im Alltag häufiger zu tun, wenn wir zum Beispiel ein wichtiges Projekt in der Arbeit abliefern müssen, eine Prüfung schreiben oder an einem Wettkampf teilnehmen, dann kann der Distress schon mal zu körperlichen Symptomen führen und auf Dauer sogar krank machen. Lerne Stressreaktionen und Ursachen für Überlastung kennen, um dich noch achtsamer für deine Gesundheit einsetzen zu können.
Stress ist die Gesundheitsepidemie des 21. Jahrhunderts
World Health Organisation
Das sind potentielle Stressauslöser
Stressauslöser – oder auch Stressoren genannt – sind die Momente die bei dir persönlich Stress auslösen. Für jeden Menschen können das unterschiedliche Situationen sein.
- Krankheit
- Prüfungen
- Streitigkeiten
- Lärm
- Hitze / Kälte
- Zeitdruck
- Hohe Verantwortung
- Kritik
- im Stau stehen
- Zu hohes Arbeitspensum
- Arbeitssucht, Arbeit als Ersatz für Liebe
- Zu wenig Schlaf
- Streitigkeiten
- Social Media
- Mobbing
- Unverarbeitete Traumata und Posttraumatische-Belastungsstörung
Persönliche Einstellung & Bewertung gegenüber einer Situation:
Stress empfindet jeder in einem anderen Ausmaß, es kommt ganz auf unsere Einstellung und Bewertung an. Es gibt körperlichen Stress, der bei Überanstrengung passiert aber auch den Stress, der erst im Kopf durch die eigene Bewertung entsteht. Finde heraus, was deine Stressoren sind, wie du persönlich auf Stress reagierst und wo deine Grenzen liegen!
Hier sind ein paar Beispiele für Bewertungen, die in deinem Kopf über eine Situation gemacht werden und dann ein Gefühl auslösen.
Mögliche Bewertungen, die Stressreaktionen in uns auslösen können:
- Negative Selbstbewertung: Wenn wir uns selbst kritisieren oder das Gefühl haben, dass wir in einer Situation nicht gut genug sind, kann dies Stress verursachen.
- Erwartungsdruck: Hohe Erwartungen an uns selbst oder von anderen können zu Stress führen, insbesondere wenn wir das Gefühl haben, diesen Erwartungen nicht gerecht zu werden.
- Katastrophisierung: Wenn wir dazu neigen, das Schlimmste anzunehmen oder uns vorstellen, dass eine Situation außer Kontrolle geraten wird, können wir uns gestresst fühlen.
- Negative Interpretationen: Wenn wir Situationen oder Handlungen anderer negativ interpretieren und uns dadurch bedroht oder verletzt fühlen, kann dies zu Stress führen.
- Übergeneralisierung: Das Verallgemeinern von negativen Erfahrungen oder Ereignissen kann zu einem pessimistischen Weltbild führen und uns gestresst machen.
- Vergleiche mit anderen: Wenn wir uns ständig mit anderen vergleichen und das Gefühl haben, nicht mithalten zu können, kann dies zu Stress und Selbstzweifeln führen.
- Unangenehme Situationen: Situationen die einem wie Zeitverschwendung vorkommen oder Themen beinhalten die wir nicht gerne besprechen.
Mögliche innerliche persönliche Einstellungen, die Stressreaktionen in uns auslösen können:
- Ungeduld
- Übersteigerter Ehrgeiz
- Perfektionismus
- Angst vor Kritik
- Hilflosigkeit
- Es allen Recht machen zu wollen
- Selbstüberforderung
- Angst andere zu enttäuschen
- Übermäßige Kontrolle über die eigenen Gefühle
- usw.
Mögliche Stressreaktionen
Dein Körper schickt dir Warnsignale bei Stress, die Reaktionen auf Stress können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein und verschiedene Bereiche des Lebens betreffen. Körperlich können sich Stresssymptome in Form von Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Herzrasen, Muskelverspannungen oder einem geschwächten Immunsystem zeigen.
Auch psychische Symptome wie Angstzustände, depressive Verstimmungen, Konzentrationsprobleme oder Schlafstörungen können auftreten. Zudem können Stressfaktoren sich negativ auf zwischenmenschliche Beziehungen auswirken, indem sie zu Konflikten, sozialer Isolation oder einem Rückzug aus dem sozialen Umfeld führen.
Weitere mögliche Stressreaktionen für einen Menschen dessen Nervensystem unter Stress leidet:
- Hektisches oder aggressives Verhalten
- Schnelles Reden
- Hastiges Essen
- Hungergefühl vergessen
- Schnelles Herzklopfen bis hin zu Herzrasen
- Panik- und Angstattacken
- Flache Atmung
- Eingeschränkte Verdauung
- Reizdarmsyndrom
- Hautausschlag
- Ohrenrauschen oder Tinnitus
- Vergesslichkeit und Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses
Dein Körper schickt dir normalerweise immer mehr Warnzeichen wenn er sich erschöpft fühlt, je mehr du sie ignorierst desto blinkender und größer werden sie!
Stress verändert die Abläufe im Gehirn
Stress hat die Fähigkeit, die Hirnstrukturen und die Hormonausschüttung zu verändern, was zu weitreichenden Auswirkungen auf unsere kognitive Funktion und unser emotionales Wohlbefinden führen kann. Unter dem Einfluss von Stress werden verschiedene Hirnregionen aktiviert, darunter der Neurokortex, das limbische System und der Hirnstamm. Diese Regionen sind an der Stressreaktion beteiligt und spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation von Emotionen, Verhalten und kognitiven Prozessen. Die Freisetzung von Stresshormonen wie Cortisol kann auch das Gehirn beeinflussen, indem sie die neuronale Plastizität verändert und die Kommunikation zwischen den Neuronen beeinträchtigt. Langfristiger Stress kann zu strukturellen Veränderungen im Gehirn führen, die mit einer erhöhten Anfälligkeit für psychische Störungen wie Angstzustände, Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen verbunden sein können.
Transaktionales Stressmodell
Das transaktionale Stressmodell betrachtet Stress als ein Zusammenspiel zwischen individuellen Einschätzungen und den Anforderungen der Umwelt. Ein wichtiger Aspekt dieses Modells ist die Einschätzung der eigenen Kompetenzen, auch als „Bewältigungspotenzial“ bezeichnet. Diese Einschätzungen beeinflussen, wie eine Person Stressoren wahrnimmt und darauf reagiert. Wenn eine Person ihre eigenen Fähigkeiten und Ressourcen als ausreichend einschätzt, um mit den Anforderungen umzugehen, kann dies zu einer geringeren Stressreaktion führen. Auf der anderen Seite können negative Einschätzungen der eigenen Kompetenzen zu einem erhöhten Stressniveau führen. Das transaktionale Stressmodell betont die Bedeutung der individuellen Wahrnehmung und Bewertung von Stressoren sowie der Bewältigungsfähigkeiten bei der Entstehung von Stressreaktionen.
Betäubung der Stressreaktionen
Oft versuchen wir unser Stressempfinden nicht durch Entspannung oder Stressreduktion zu mindern, sondern durch Betäubungsstrategien. Dabei werden die Gefühle nur kurzfristig unterdrückt aber nicht gelöst. Wenn du dich dabei erwischst, folgende Betäubungsmittel regelmäßig bei Stress zu konsumieren, dann halte inne und frage dich was brauche ich im Moment wirklich?
- zu viel Essen, emotionales Essen
- Alkohol
- Zigaretten
- Bewegungsmangel
- Drogen
- Pornografie
- Computerspiele
- Glücksspiele
- Einkaufen
In diesem Artikel möchten wir dir gesunde Wege aus der Stressfalle aufzeigen!
photocredits
Titelbild – by creativeart on Freepik
Frau mit Zigarette – von Stas Svechnikov
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