Krank durch Stress? Das sind die Stressauswirkungen


Die World Health Organisation hat Stress als die Gesundheitsepidemie des 21. Jahrhunderts bezeichnet – eine treffende Beschreibung für die weitreichenden Auswirkungen, die Stress auf unsere körperliche und geistige Gesundheit haben kann. In der heutigen schnelllebigen Welt, in der wir ständig neuen Herausforderungen und Belastungen ausgesetzt sind, wird die Bedeutung der Stressbewältigung immer wichtiger. Dieser Artikel wirft einen genaueren Blick auf die Stressfolgeerkrankungen und zeigt auf, wie chronischer Stress unseren Körper beeinflusst und welche Gesundheitsrisiken damit verbunden sind.

Stressreaktionen sind meist körperlich und mental zu spüren


Stressreaktionen zeigen sich oft sowohl auf körperlicher als auch auf mentaler Ebene. Biologische Stressreaktionen manifestieren sich in verschiedenen Formen, darunter Kampf, Erstarrung oder Flucht. Diese Reaktionen sind Teil unseres evolutionären Überlebensmechanismus, der als „Kampf-oder-Flucht-Reaktion“ bekannt ist. In stressigen Situationen bereitet sich unser Körper darauf vor, entweder mit der Herausforderung zu kämpfen, sich ihr zu stellen (Kampf), ihr auszuweichen oder vor ihr zu fliehen (Flucht), oder bei Bedrohung zu erstarren (Erstarrung), um sich unbemerkt zu machen. Diese Reaktionen sind tief in unserem biologischen System verwurzelt und sollen uns dabei helfen, auf potenzielle Gefahren zu reagieren und unser Überleben zu sichern.

Stressauswirkungen auf körperliche Ebene

  • Aktivierung und Durchblutung des Gehirns
  • Erweiterung der Bronchien, Atembeschleunigung
  • Schwitzen (ausgelöst durch Angst und Nervosität)
  • Erhöhter Blutdruck, schneller Herzschlag
  • keine Feinmotorik sonder Grobmotorik ist aktiviert
  • Tunnelblick
  • Opiate unterdrücken das Schmerzempfinden
  • Darmtätigkeit wird herabgesetzt
  • reduzierter Speichelfluss, trockener Mund
  • Energiebereitstellung (Bluttzucker und Fett)
  • Erhöhte Gerinnungsfähigkeit des Blutes
  • Verminderte Durchblutung der Genitaltien (Libidohemmung – keine Lust auf Sex)
  • Körper schaltet auf Überlebensmodus um
  • langfristig geschwächtes Immunsystem
  • Verminderung der Konzentrationsfähigkeit, dadurch steigert sich auch die Fehlerquote

Stressauswirkungen auf mentaler/emotionaler Ebene

  • Leere im Kopf: Stress kann zu einem „Blackout“ führen, indem er unser Gehirn überlastet und unsere Denkfähigkeit beeinträchtigt. Hormone wie Cortisol, die in stressigen Situationen ausgeschüttet werden, können dazu führen, dass wir Schwierigkeiten haben, uns zu konzentrieren oder Informationen abzurufen. Dies kann zu vorübergehendem Gedächtnisverlust führen.
  • Emotionale Erschöpfung: Stress kann durch kontinuierlich hohe Anforderungen an unsere Emotionen und deren Bewältigung zu emotionaler Erschöpfung führen. Wir fühlen uns erschöpft, unmotiviert und haben Schwierigkeiten, uns zu erholen, selbst wenn wir ausreichend Schlaf bekommen.
  • Gedankenrasen: Unter Stress kann unser Geist überaktiv werden, was zu einem rasenden Gedankenstrom führt. Wir machen uns Sorgen, denken über Probleme nach und können Schwierigkeiten haben, unsere Gedanken zu kontrollieren.
  • Angst und Nervosität: Stress kann dazu führen, dass wir uns ängstlich und nervös fühlen. Wir machen uns Sorgen über mögliche negative Ereignisse oder sind besorgt über die Zukunft.
  • Konzentrationsprobleme: Stress kann unsere Fähigkeit beeinträchtigen, uns auf eine Aufgabe zu konzentrieren oder Informationen zu verarbeiten. Wir können uns abgelenkt fühlen und Schwierigkeiten haben, uns zu fokussieren.
  • Negative Denkmuster: Stress kann dazu führen, dass wir uns negativ über uns selbst, andere oder die Welt im Allgemeinen denken. Wir können pessimistisch werden und das Gefühl haben, dass alles schief geht. (z.B. Katastrophisieren, Selbstvorwürfe, Versagensängste usw.)
  • Reizbarkeit und Aggressivität: Unter Stress können wir leicht gereizt oder aggressiv reagieren. Kleine Dinge können uns leicht aufregen und wir können Schwierigkeiten haben, ruhig zu bleiben.

Was Stress mit deinem Körper macht

Dauerstress wirkt sich negativ auf deinen Körper aus, da die Organfunktionen zu lange auf Überlebensmodus gestellt sind. Durch die erhöhte Energiebereitstellung in Form von Zucker und Fett, ist z.B. der Blutzuckerwert erhöht und das kann zur Entstehung von Diabetes beitragen. Die verminderte Darmtätigkeit kann zu chronischer Verstopfung führen. Ein dauerhaft gestresster Mensch stellt oft fest, dass wenn er dann mal eine Ruhepause einlegt, z.B. durch einen Urlaub, sofort eine Krankheit auftaucht. Das ist dem langfristig geschwächtem Immunsystem zu verschulden.

Durch Stress können auch Krankheiten entstehen

Stress kann sich auf die körperliche und mentale Gesundheit auswirken. Dein Körper schickt dir Warnsignale bei zu viel Stress.
Foto: keenan-constance-nfmoJh9n4PM-unsplash

Langfristiger, chronischer Stress kann eine Vielzahl von ernsthaften Gesundheitsproblemen verursachen. Dazu gehören unter anderem:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlaganfall
  • Magen-Darm-Erkrankungen wie Magengeschwüre, Reizdarmsyndrom oder chronische Verdauungsprobleme
  • Psychische Störungen wie Angststörungen, Depressionen oder Burnout
  • Immunsystem-Erkrankungen wie Infektanfälligkeit, Autoimmunerkrankungen oder chronische Entzündungen
  • Schlafstörungen und ihre Folgen wie chronische Müdigkeit, Erschöpfung und Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen
  • Chronische Schmerzen: Langanhaltender Stress kann zu einer anhaltenden Aktivierung des Nervensystems führen, was zu einer verstärkten Wahrnehmung von Schmerzsignalen führt. Zudem kann Stress Entzündungen im Körper verstärken, was wiederum chronische Schmerzen auslösen oder verschlimmern kann.

Es ist wichtig zu erkennen, dass Stress nicht nur vorübergehendes Unbehagen verursacht, sondern langfristig ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen kann. Deshalb ist es entscheidend, Stressfaktoren frühzeitig zu erkennen und wirksame Maßnahmen zur Stressbewältigung zu ergreifen, um langfristige Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.


In diesem Artikel werden die vielfältigen Ursachen für Stress beleuchtet.

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photocredits Titelbild: matthew-osborn-l-cJ65yguGM-unsplash